Matsu’s fette Beute (KW 11 / 2012)

In dieser Woche waren endlich auch die übrigen Bände von Kazé Manga sowie einige verspätete Tokyopop-Releases verfügbar. Mit fällt gerade zum ersten Mal auf, dass es sich bis auf die Shinshi Doumei Cross Box diesmal ausschließlich um neue Reihen handelt – verdammt, ich konnte wieder einmal nicht widerstehen. Gibt es eigentlich Selbsthilfegruppen für so etwas? 😉Akuma to Love Song, Band 1
Akuma to Love Song von Miyoshi Tomoro, der in seiner englischen Version unter dem Namen “A Devil and Her Love Song”, übersetzt also “Ein Teufel und ihr Liebeslied”, erschienen ist, gehört normalerweise zu der Art Manga, um die ich gerne mal einen großen Bogen mache. Irgendwie mag ich diese Schule-Mobbing-Liebe-Plots nicht. Aber da er nunmal zum ersten Programm bei Kazé Manga gehört, hat er sich einfach mit in den Einkaufskorb geschlichen.
Maria Kawai hat eine grandiose Menschenkenntnis. Aus irgend einem Grund erkennt sie schon in den ersten Sekunden die Absichten und vor allem die Schwächen eines Menschen. Unglücklicher Weise ist diese Gabe gepaart mit einer schnellen und unabsichtlich schonungslosen Zunge, was es ihren Mitmenschen äußerst schwer macht, sie zu mögen. Als Maria auf eine neue Schule wechselt, weil sie in der vorherigen angeblich eine Lehrer verprügelt hat, bekommen auch sehr bald ihre neuen Mitschüler diese beiden Eigenschaften zu spüren. Und das, obwohl Maria sich vorgenommen hat, dieses Mal mit allen gut auszukommen. Stattdessen wird sie schnell zum Mobbing-Opfer ihrer Klassenkameradinnen erklärt, was sie in ihrer schonungslos trotzigen Art mit Worten kontert. Da fast niemand hinter das wahre Wesen Marias zu blicken vermag und Maria es ihrerseits einfach nicht schafft, sich so auszudrücken, dass ihre Worte nicht permanent negativ klingen, schaukelt sich die Situation immer weiter hoch. Währenddessen beginnt Marias Klassenkamerad Shin Meguro langsam aber sicher Gefühle für “dieses Biest” zu entwickeln.
Akuma to Love Song ist ein Manga, von dem ich mich beim Lesen hin- und her gerissen fühle. Einerseits feuert man Maria an, weil sie Sprüche vom Stapel lässt, die man sicher selbst gerne einmal dem einen oder anderen Exemplar der Gattung Mensch an den Kopf geworfen hätte. Andererseits mag man am liebsten in den Manga hineinspringen und jedem einzelnen Protagonisten seine Meinung geigen, weil sie einfach ausnahmslos so unglaublich dumm auf einen wirken. Maria, weil sie nicht einfach mal den Mund halten kann, wenn das Ergebnis schon meilenweit im voraus zu erahnen ist. Dem ganzen Rest der Klasse, weil er krampfhaft versucht, wirklich jede noch so harmlose Situation zu Marias Nachteil zu verbiegen.
Zeichnerisch präsentiert sich der Manga in einem weichen Shojo-Stil ohne große Schnörkel oder übertriebene Details. Einen allzu großen Augenschmaus darf man also nicht erwarten, dafür lässt das Schul-Thema allerdings auch nicht allzu viel Raum. Dafür ist die Qualität durchgehend gut. Nur mit der großlippigen, etwas hochnäsig wirkenden SD-Version von Maria kann ich mich beim besten Willen nicht anfreunden.
Insgesamt hebt sich Akuma to Love Song vor allem durch ihre rotzige und alles andere als naive Hauptprotagonistin von anderen Werken des Genres ab und lädt auf jeden Fall zum Weiterlesen ein. Für weibliche Leser die gerne Schul-Manga lesen, ist Akuma to Love Song auf jeden Fall empfehlenswert, da er einiges Neues bietet. Ansonsten schadet ein kleiner Blick auch nicht für andere, sofern sie Shojo- und Liebesgeschichten nicht grundsätzlich ablehnen. In Japan ist die Reihe übrigens mit 13 Bänden abgeschlossen.
ISBN 978-2889210008
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Ghost Love Story, Band 1
Mayu Shinjo, die kenn’ ich, wer war das noch gleich? Fragte ich mich allen ernstes vor dem Bücherregal. Wenigstens ist mir immerhin noch ihr Manga Virgin Crisis eingefallen. Achja, das war nicht schlecht. Lang’ kein Werk mehr von ihr gelesen – schwupps, in den Einkaufskorb. Also ein typischer Spontankauf. Ghost Love Story heißt im Japanischen Original übrigens Ayakashi Koi Emaki und steht derzeit bei vier veröffentlichten Bänden.
Miiko ist eine junge Priesterin und Erbin eines Geschlechts von Geisterjägern und Beschützern des sogenannten Otsubaki-Schreins. Alle in ihrer Familie können Geister und Dämonen sehen mit Ausnahme von Miiko selbst. Das macht ihr die Erfüllung ihrer Bestimmung nicht gerade einfacher. Eines Tages stellt sich heraus, dass der Weiberheld ihrer Schule, Kagura, in Wahrheit ein Inkubus ist, dessen große Kraft es ihm ermöglicht, auch von Normalsterblichen gesehen zu werden. Sofort macht sich die junge Frau an die Austreibung des Dämons – und schrumpft ihn dabei versehentlich auf Däumlingsgröße. Da sie fortan als die Bezwingerin eines der mächtigsten Dämonen gilt, zieht sie nun weitere Geister nahezu magisch an. Blöd nur, wenn man vergessen hat, wie man ihren einzigen Verbündeten in der Sache wieder zu normaler Größe verhelfen kann. Dafür hat eine Berührung mit Kagura einen entscheidenden Vorteil für Miiko: Solange sie Hautkontakt haben, kann auch sie Dämonen sehen. Derweil entwickelt der Inkubus langsam aber sicher Gefühle für die schusselige Dämonenjägerin – oder liegt es doch nur daran, dass er sich von ihrer Energie ernähren muss?
Ghost Love Story ist eine sehr niedliche und ziemlich lustige Fantasy-Liebeskomödie für Teenager und junge Frauen. Obwohl Kagura ein Inkubus ist und auch vor Miiko nicht lange halt macht, bekommt der Leser bis auf ein paar Küsse (leider) nicht viel zu sehen. Erotik wird vor allem durch laszive Blicke und entsprechender Dialoge erzeugt, was allerdings ebenso gut funktioniert. Es wird aber auch in den Alltagsgesprächen selten ein Blatt vor den Mund genommen, was gerade bei dem geschrumpften Kagura furchtbar komisch ist. Trotzdem ist der Funke noch nicht so ganz übergesprungen. Bisher also ein typischer Vertreter der Kategorie: Ist gut, kann man lesen, muss man nicht.
ISBN 978-3842003644
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Hetalia – Axis Powers, Band 1
Ich muss ja ganz ehrlich sagen, als ich den Preis von 9,95 EUR für diesen doch recht schmalen Band gesehen habe, musste ich erstmal ein Stück weit schlucken. Ich hatte mich ja sehr auf Hetalia von Hidekaz Himaruya gefreut. Doch 9,95 EUR? Really? Nun, wie dem auch sei, es scheint den Preis wert zu sein, schließlich hab’ ich ihn geschluckt. Immerhin: Der Band erscheint im originalen Format, ist also ein gutes Stück größer als der gemeine Durchschnittsmanga und wartet mit überdurchschnittlich vielen Farbseiten sowie einem großen Ausklapp-Artwork auf. Auch wenn ich eher weniger zur Fangirl-Kategorie zähle, die bunte Seiten einem günstigeren Preis vorzieht. So denn, ich hab’ in den sauren Apfel gebissen, nun hör’ ich besser auf zu klagen und freu’ mich lieber über meinen Neuerwerb.
Vor langer, langer Zeit existierte mal ein Mann namens Römisches Reich. Er war ein großer Krieger und ein Großteil Europas befand sich in seinem Besitz. Dann eines Tages verschwand er einfach und ließ seine Nachfahren zurück. Jahre später befinden sich diese im ersten Weltkrieg. Deutschland will gegen den Nachfahren von Rom kämpfen und findet diesen schlussendlich in einer Tomatenkiste versteckt vor. Kurz entschlossen schlägt er Italien, so sein Name, nieder und nimmt ihn gefangen. Noch ist Deutschland nicht bewusst, was er sich mit der Begegnung mit diesem “Hetare” (dt.: Taugenichts) eingebrockt hat.
Der Titel Hetalia ist ein Wortspiel aus dem japanischen Wort für Taugenichts, Hetare sowie dem japanischen Ländernamen für Italien, Italia. Es handelt sich hierbei um eine Parodie auf die Weltgeschichte beginnend mit dem ersten Weltkrieg, bei der Europa im Mittelpunkt steht. Die drei Hauptprotagonisten sind die drei Verbündeten Deutschland, Italien und Japan. In Hetalia wird jedes Land durch einen entsprechende Charakter verkörpert, der eine stark überzeichnete Persönlichkeit der jeweiligen Länderklischees darstellt. So ist Deutschland beispielsweise ein breitschultriger, blonder und blauäugiger Mann mit Ordnungsfimmel, Italien ist ein kleiner Faulenzer, der Pizza, Pasta und schöne Frauen liebt und Japan ist ein stiller, analysisierender Charakter. Lässt man diese überspitzten Persönlichkeiten nun gemäß der geschichtlichen Ereignisse aufeinanderprallen, kommen in diversen Vier-Seiten-Panels die seltsamsten Situationen heraus. Entsprechende Vorkenntnisse in Geschichte sind zum Verständnis den meisten Anspielungen allerdings unerlässlich. Ohne diese wird man nicht viel Freude an Hetalia haben. Ein weiterer Kritikpunkt ist die durchwachsene Qualität der Zeichnungen. Hetalia wurde ursprünglich als Web-Comic auf der Seite Kitayume veröffentlicht. Den entsprechenden Comic-Strips sieht man das leider nur allzu oft an, da es sich in der Regel um grobe Bleistiftskizzen handelt. Erst später schwenkt man um auf sauber getuschte Panels. Dennoch erfreut sich Hetalia so großer Beliebtheit, dass neben den vier Sammelbänden außerdem noch Drama CDs, eine 51 Episoden zählende Anime-Serie, ein Film sowie ein Videospiel erschienen sind.
Hetalia ist insgesamt also eher etwas für erwachsene Leser mit entsprechenden Vorkenntnissen, die sich nicht allzu sehr an der wechselnden Qualität der Zeichnungen stören. Achja, weil die Frage in diversen Foren schon aufgekommen ist (warum auch immer): Hetalia ist kein Shonen-Ai, auch wenn die meisten Charaktere männlich sind und im Fandom gerne mal nach eigenen Regeln gespielt wird. 😉
ISBN 978-3842004702
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Nura – Herr der Yokai, Band 1
Nura – Herr der Yokai von Hiroshi Shiibashi ist nun der vierte im Bunde der neuen Manga-Serien von Kazé Manga. Im japanischen Original heißt die Serie weniger heroisch Nurarihyon no Mago, zu Deutsch also in etwa Nurarihyons Enkel. Vermutlich hat man sich bei der deutschen Benennung an den amerikanischen Ausgaben orientiert, welche unter dem Namen Nura: Rise of the Yokai Clan erschienen sind. Das mag vielleicht damit zusammenhängen, dass man das westliche Zielpublikum nicht gleich im Titel mit dem Namen einer japanischen Sagengestalt, dem Nurarihyon, überfordern wollte. Das ist aber bloße Mutmaßung von mir. Tatsächlich bin ich auf diese Reihe aufmerksam geworden, weil ich in einem Cosplay-Shop auf eine ungewöhnliche Perücke (Nuras Haarpracht in Dämonengestalt) gestoßen bin und dachte: “WTF!? Das muss ich lesen!”
Nura ist zu einem Viertel ein Yokai und der Enkel des Nurarihyons, einem hausbesetzenden Geist, der als Anführer der Hyakki Yagyō, der in Sommernächten stattfindenden Geisterprozession gilt. Eigentlich soll der aufgeweckte und von Geistern und Dämonen begeisterte Grundschüler die Nachfolge seines Großvaters antreten. Doch um seine Nachfolge entbrennt ein Streit unter den Yokai, in die auch Nuras Schulkameraden hineingezogen werden. Zum ersten Mal wird das dämonische Blut in Nura geweckt und gemeinsam mit seinen Untergebenen schafft er es, die Kinder zu retten. Von diesem Tag an schlägt seine Begeisterung für Yokai jedoch ins Gegenteil um und noch schlimmer: Er scheint sich nicht einmal an seine dämonische Seite zu erinnern. Vier Jahre später ist Nura seiner Bestimmung noch immer nicht gefolgt. Er hält Geister und Dämonen für Störenfriede und Taugenichtse und bemüht sich statt dessen nach Kräften, ein guter Mensch zu werden. Blöd nur, dass sich seine Klassenkameraden seit jenem schicksalhaften Tag erst recht für Yokai interessieren…
Nura – Herr der Yokai ist ein wirklich toller Shonen-Manga, der an ein jugendliches Zielpublikum gerichtet ist. Der Hauptprotagonist weiß sowohl mit seiner strebsamen, menschlichen Seite als auch mit seinem coolen, dämonischen Ich zu punkten. Herrlich immer wieder auch die Szenen in denen Nura zwischen die Fronten seiner dämonenbegeisterten Schüler-Clique und den kaum zu bändigenden und ziemlich schrägen Yokai gerät. Die Serie, die in Japan derzeit 21 Bände umfasst und noch weiter fortgesetzt wird, hat definitiv das Zeug zum Dauerbrenner, wofür auch schon eine Anime-Veröffentlichung sowie eine Light Novel, ein Character Data Book und ein Beat’em’Up Videospiel sprechen. Ob sie einen auch wirklich so lange bei der Stange hält, wird sich – zumindest bei mir – aber wohl erst nach ein paar weiteren Bänden zeigen.
ISBN 978-2889211500
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Shinshi Doumei Cross, Box 3
Ich weiß, ich werde es mir mit diesem Geständnis jetzt vermutlich mit tausenden Fans verscherzen, aber Arina Tanemuras Werke sind für mich in vielen Fällen ganz furchtbar zu lesen. Das liegt zum einen daran, dass ich bis heute nicht den Trick durchschaut habe, mit dem man ihre kulleraugigen Charaktere auseinanderhalten kann (von der Haarlänge jetzt vielleicht mal abgesehen). Zum anderen präsentieren sich mir ihre Geschichten oftmals so überdramatisch und kitschig, dass es weh tut. Und eigentlich bilde ich mir ein, dass ich diesbezüglich einiges ertragen kann. Da ich mich aber selten von einzelnen Geschichten abschrecken lasse, habe ich mal die Gelegenheit genutzt, mir die Sammler-Boxen von Shinshi Doumei Cross zu besorgen. Eine weitere wird es noch geben, dann ist die Reihe komplett. Bisher habe ich mich allerdings nur durch die erste Box (also ganze zwei Bände …) gelesen.
An der Kaiserlichen Privatakedemie sind die Schüler gemäß ihres Standes aufsteigend in Gruppen von Bronze über Silber bis hin zu Gold eingeteilt. Mit genügend Vermögen oder entsprechenden Schulleistungen kann man in diesem System aufsteigen. Haine ist ein Adoptivkind aus gutem, jedoch inzwischen verarmten Hause und entsprechend in der Bronze-Gruppe eingeteilt. Sie schwärmt für Shizumasa Togu, dem “Kaiser” der Akademie, Schülerratspräsident und einziger Schüler in der Gold-Gruppe, seit sie als kleines Kind ein von ihm gezeichnetes Bilderbuch gelesen hat. Nun aber scheint der schweigsame Mann unerreichbar für sie, die mehrere Nebenjobs betreibt, um ihre Familie zu unterstützen. Ein Zufall will es jedoch, dass sie vom Schülerrat zum Bodyguard eben jenes Kaisers ernannt und somit ebenfalls Teil dieses Systems wird. Und das, obwohl der Schülerrat eigentlich nur Silber-Schülern vorbehalten ist. Seitdem halten sich jedoch Gerüchte und Unterstellungen über sie in der Schule. Denn Haine ist ein ehemaliger Yankee, ein rebellischer Jugendlicher, der durch die Straßen zieht und mit jedem Streit anzettelt. Noch dazu wurde sie von ihren leiblichen Eltern für die lächerliche Summe von 50 Mio. Yen an ihre jetzige Familie zur Adoption abgegeben. Kein Wunder, dass sich angesichts ihres schnellen Aufstiegs Neid und Missgunst breit machen – zumindest bis zu jenem Tag, als Shizumasa sie zu seiner Platina, seiner offizielle Freundin macht. Auch wenn Haine sich bewusst ist, dass dies nur zur Abschreckung weiblicher Verehrerinnen dient, ist sie dennoch froh, “ihrem” Kaiser behilflich sein zu können.
Shinshi Doumei Cross ist eine Liebesgeschichte für jüngere Leserinnen, welche genug Ideen mitbringt, um wirklich auch etwas Neues zu bieten. Fans von dramatischen  Liebesgeschichten und / oder von Arina Tanemura werden hier garantiert ihre Freude haben. Es gibt reichlich Cliffhanger und interessante Wendungen, die einen immer wieder weiter lesen lassen. Auch bietet die Geschichte eine Fülle von unterschiedlichen Haupt- und Nebencharakteren, über die man gerne mehr erfahren möchte. Leider kann ich mich ausgerechnet mit der Hauptprotagonistin so gar nicht anfreunden. Zum einen kaufe ich ihr ihre Yankee-Vergangenheit absolut nicht ab. Zum anderen denke ich, dass man in Sachen “tragische Vergangenheit” und “besondere Charaktereigenschaften” eine ganze Ecke zu dick aufgetragen hat. Immer wenn man denkt, dass man jetzt langsam alles über Haine erfahren haben müsste, wird noch einmal kräftig oben drauf gepackt. Das macht sie jedes Mal ungleich tragischer – und in meinen Augen im gleichen Maße unglaubwürdig. Auch kann ich die plötzlichen Wandlungen von Haines Umgebung nicht wirklich nachvollziehen. Erst sind alle neutral ihr gegenüber, als Schülerratsmitglied wird sie durch Gerüchte regelrecht zerrissen (was Shizumasa mit seiner eigenen Interpretation von Pressefreiheit noch gerade so verhindert) und kaum wird Haine zur Platina ernannt, erstarren alle schier in Ehrfurcht vor ihr. Ich bezweifel ehrlich gesagt stark, dass das so auch in der Realität ablaufen könnte.
Shinshi Doumei Cross hat in meinen Augen also ebenso viele stark positive wie auch stark negative Aspekte. Vielleicht bin ich auch einfach nicht mehr in einem Alter, in dem man sich für solche Geschichten, bzw. einige Elemente davon, wirklich begeistern kann. Wie gesagt, werden junge Shojo-Fans und Freunde von Cinderella-Geschichten garantiert ihre helle Freude an diesem Manga haben. Auch wer nicht zu dieser Zielgruppe gehört, aber Liebesgeschichten auch nicht vollständig abgeneigt ist, kann zumindest einmal reinlesen und dann selbst entscheiden, ob ihm der hohe Grad an Dramatik noch erträglich erscheint.
ISBN 978-3842003231
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Toriko, Band 1
Ich glaub’, ich muss mich erst einmal gründlich von dem Schock erholen: Was zum Donner war das für eine kranke Sch****, die ich da gelesen habe!? Ein wenig verwirrt halte ich den ersten Band von Mitsutoshi Shimabukuros Toriko, der letzte der fünf neuen Manga unter dem neuen Manga-Label Kazé Manga in den Händen. Also mal kräftig auf die Wangen geklopft, den Kopf frei geschüttelt und ab dafür:
In der Welt von Toriko dreht sich alles um’s Essen. Aber nicht nur irgendwelche Speisen kommen auf den Teller, sondern nur die feinsten Gourmet-Gerichte. Allerdings sind die nicht so leicht zu bekommen. Denn die Welt ist bevölkert von allerlei riesenhaften Wesen. Und die sehen verständlicher Weise nicht ein, weshalb sie ihre Lieblingsfrüchte hergeben oder gleich selbst auf dem Teller landen sollten. Daher verdienen sich sogenannte Gourmet-Jäger ihr täglich Brot damit, eben jene Köstlichkeiten zu beschaffen. Toriko ist unter ihnen der erfolgreichste und ein recht derber Charakter, dessen erklärtes Ziel es ist, das beste Menü aller Zeiten zu kreieren. Für seine Auftraggeber beschafft er die seltensten Spezialitäten – sofern er sie nicht gleich selbst verspeist.
Toriko ist ein Shonen-Trash-Manga wie er im Buche steht. Der Hauptprotagonist ist übermuskulös, grobschlächtig und sich auch für Fäkalhumor nicht zu fein. Die Absurdität dieses Charakters lässt einen so manches Mal mit der schwierigen Entscheidung zurück, ob man nun lieber ungläubig den Mund aufreißen oder lachend unter’s Sofa kugeln will. Eine wirklich tiefgreifende Geschichte darf man hier auf keine Fall erwarten. Es geht vor allem um die Action und natürlich einen: Toriko. Obwohl der Manga noch relativ jung ist (Ersterscheinung 2008), wirken die Zeichnungen eher retro und erinnern etwas an 80er-Jahre-Serien wie Fist of the North Star. Mein Fazit nach dem ersten Band: Wer derben Männer-Humor mag, über den man nicht groß nachzudenken braucht, der wird an Toriko sicher seine Freude haben. Wer jedoch auf Geschichten mit etwas mehr Tiefgang aus ist, dem seien doch besser andere Serien ans Herz gelegt.
ISBN 978-2889213009
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