Matsu’s fette Beute (KW 16 / 2012)

Nach zwei anstrengenden, aber lustigen Wochenenden habe ich endlich mal wieder ein wenig Zeit, die fette Beute fortzuführen. In unserem 100. (*Tusch*) Blogeintrag dreht sich diesmal alles um die drei Geißeln der Menschheit: Sex, Gewalt und Videospiele. Also eine fette Beute vor allem, aber nicht ausschließlich für die erwachsenen Leser unter uns. So gibt sich die bekannte Manga-Vampir-Geschichte Hellsing (Bild links) die Ehre ebenso wie zwei Werke des Erotik-Autors Ryuta Amazume. Für Wii-Rollenspieler stelle ich gleich zwei Spiele vor. Und entsprechend wisst ihr nun auch, warum es diesmal ein wenig gedauert hat 😉

Aber ich schwöre, dass diese besondere Zusammenstellung rein zufällig zu Stande gekommen ist – nein, wirklich!

AiON, Band 2
Kennt ihr das, wenn ihr einen Manga kaufen wollt, in der örtlichen Buchhandlung aber über Wochen nur ein abgegriffenes, nicht mehr wirklich ansehnliches Exemplar vorhanden ist, weil regelmäßig eine Horde Kleinkinder durch die Regale zu springen scheint? Jedenfalls war das der Grund, warum der zweite Band von Yuna Kagesakis AiON erst kurz vor Erscheinen des dritten Bands bei mir gelandet ist. Irgendwann wurde es mir halt zu bunt, und ich habe mir den Band im Versandhandel bestellt. So viel zur Unterstützung der kleinen Läden :\
Nachdem Seine im ersten Band ihren dramatischen Einstieg hatte und Tatsuya seine Verwandschaft schweren Herzens vor die Tür setzen musste, stellt der junge Hausherr sich schon auf ein weitestgehend einsames Leben ein. Doch das Gegenteil ist der Fall. Zunächst nähern sich ihm nun ein paar alte Freunde wieder an. Unter ihnen auch eine zukünftige Konkurrenz zu Seine. Außerdem taucht seine Cousine bei ihm auf, die seine künftige Frau werden soll. Und was sind das für zwei merkwürdige Gestalten, die sich mehr oder weniger ungefragt im Hause Tsugawa einnisten und behaupten, sie seien Seines Zieheltern?
Dieser zweite Band präsentiert sich zumindest am Anfang hauptsächlich fröhlich und positiv. Ab der zweiten Hälfte wird es ein bisschen dramatischer. Seines Methoden zur Parasitenbekämpfung sind recht kalt und drastisch und muten diesmal sogar besonders gemein an. Ihr werdet schon sehen warum.
ISBN 978-3551794529
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Hellsing, Band 10
So langsam wurde es ja auch mal Zeit, dass endlich auch den letzten Band der Hellsing-Reihe von Kota Hirano seinen Weg in meine Sammlung findet. Lang hat’s gedauert, um die Serie vollständig zu bekommen, was nicht zuletzt auch an der Indizierung zweier Bände wegen exzessiver Gewaltdarstellungen liegt. Der Manga hat bereits einige Jahre auf den Buckel, im Laufe derer er mehrfach neu aufgelegt wurde. In Deutschland wurde der erste Band bereits 2003 veröffentlicht. Von diesem ersten Band allein habe ich bereits drei Versionen im Regal stehen: Die Standardausführung, die “Neue Edition” sowie eine Sonderausgabe anlässlich der AnimagiC 2003. Vielen dürfte Hellsing wohl auch bereits aus den Fernseh-Ausstrahlungen der Anime-Serie bekannt sein. Daher nur kurz zum Inhalt.
Im fiktiven England unserer Zeit treiben Vampire ihr Unwesen. Diesen Einhalt zu gebieten ist die Aufgabe der sogenannten Hellsing-Organisation der protestantischen Kirche. Der Trumpf dieser Organisation ist Alucard, seinerseits Vampir, schier unverwüstlich und wenig zimperlich wenn es um die Ausschaltung seiner Zielobjekte mittels Waffengewalt geht. Ihm zur Seite steht die junge Polizistin Seras Victoria, welche bei einem Einsatz so schwer verwundet wurde, dass sie notgedrungen zum Vampir gemacht werden musste. Doch auch die katholische Kirche schickt eigene mittels Biotechnologie verstärkte Kämpfer ins Rennen, welche vom biblischen Grundsatz “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst” offenbar noch nie etwas gehört haben, und ist wenig begeistert von der vampirischen Konkurrenz durch die ungeliebten Protestanten. Außerdem möchte eine wieder aufflammende rechte Bewegung gerne auch noch ein Wörtchen mitreden.
Man erahnt es vermutlich schon anhand der Beschreibung: Für Hellsing muss man in vielerlei Hinsicht schmerzfrei sein. Wegen der skrupellosen Gewaltdarstellungen einerseits und der recht radikalen Verzerrung religiöser Themen andererseits. Kota Hirano hat sich hier kräftig ausgetobt, was Panini Comics bei der Veröffentlichung reichlich Probleme mit dem deutschen Gesetzgeber bescherte. Angefangen von der Retuschierung von Nazi-Symbolik über Dialogzensuren bis hin zur oben bereits erwähnten Indizierung zweier Bände.
ISBN 978-3866077591
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Nana & Kaoru, Band 7
Da bin ich bei Nana & Kaoru, einem Erotikmanga von Ryuta Amazume, doch glatt schon beim siebten Band angelangt. Und das, obwohl ich den ersten Band damals eigentlich nur gekauft habe, weil ich den Titel mit einer anderen Manga-Serie verwechselt hatte – ich weiß schon gar nicht mehr mit welcher. Das Resultat kann man sich denken, wenn man die Serie bereits kennt: Ein ganz großes “Was zum Donner?!” beim ersten Lesen. Warum? Na, dann passt mal auf:
Die beiden Schüler Nana und Kaoru sind Nachbarn und gute Freunde aus Kindertagen. Im Laufe ihrer Schulzeit haben sie sich jedoch auseinander gelebt. Während Nana sich zur erwachsenen Powerfrau und ehrgeizigen Schulsprecherin gemausert hat, entwickelt sich Kaoru eher zum trotteligen, pubertären Faulpelz, der mit seinen Kumpels bevorzugt Schmuddelhefte schmökert. Seine besondere Vorliebe gilt hierbei dem SM-Fetisch und da er heimlich in Nana verliebt ist, die auch optisch einiges an Reizen zu bieten hat, ist sie nicht selten Objekt seiner Fantasien. Umso mehr staunt er, als diese eines Tages in eben dem Leder-Kostüm vor seiner Haustür steht, das er sich noch kürzlich zu Anschauungszwecken gekauft hat. Nachdem seine Mutter nämlich sein gesamtes Spielzeug eingepackt und bei Nana zwischengelagert hat, ist seine Sandkastenfreundin auf die Idee gekommen, ein paar der Dinge anzuprobieren – blöd nur, wenn der zugehörige Schlüssel abbricht und man in der Lederkluft gefangen ist. Am Tag nachdem Kaoru sie aus der engen Kleidung herausgeschnitten hat, muss die burnout-geplagte Nana feststellen, dass sie weit entspannter ist als üblich. Und so trifft sie mit Kaoru die Abmachung, dass er künftig mit ihr diverse SM-Praktiken betreiben darf, unter der Bedingung, dass kein Sex im Spiel ist. Für Kaoru ist das eine gleich doppelte Herausforderung. Einerseits ist er in Nana verliebt und möchte, dass ihr so wenig wie möglich geschieht, weshalb er ihre “Auszeiten” stets sehr penibel vorbereitet. Andererseits darf Nana nichts von seiner Liebe erfahren, weil er ansonsten um seinen dominanten Schein und somit um die gemeinsame Zeit fürchtet.
Nana & Kaoru entpuppt sich bereits im ersten Band trotz des derben Themas und des eher unglaubwürdigen Einstiegs als eine sehr lustige und erotische, aber auch anrührende Liebesgeschichte. Der Manga löst sich aus dem Klischee von sadistischen Spielchen und zeigt vor allem das Vertrauen auf, welches für solche Praktiken zwischen zwei Partnern herrschen muss. Besonders amüsant ist es auch Kaoru dabei zu beobachten, wie er im Hintergrund mehr oder weniger erfolgreich die Strippen zieht und von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, ohne dass sein “Opfer” Nana davon auch nur jemals etwas mitbekommt. Tatsächlich hat Nana & Kaoru sehr viel Ähnlichkeit mit der erfolgreichen Manga-Aufklärungsreihe Manga Love Story von Katsu Aki, widmet sich dabei aber bevorzugt diesem einen speziellen Thema. Es ist schwierig, eine Empfehlung für bestimmte Leserschaften auszusprechen. Wegen des SM-Themas sollte man schon recht schmerzfrei (haha, Wortwitz) in Sachen Erotik sein. Wenn man sich damit aber anfreunden kann, bietet Nana & Kaoru durchaus unterhaltsame Stunden.
ISBN 978-3862012633
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Pandora’s Tower
Pandora’s Tower ist eines der drei größeren Rollenspiele, mit der Nintendo offenbar die Wii auch für Freunde erwachsenerer Grafik und Erzählweisen in Rollenspielen attraktiv machen möchte. Tatsächlich läuft derzeit noch eine Aktion, bei welcher Käufer aller drei Titel ein Set limitierter Sammlermünzen erhalten können (ratet mal, wer sich das Set bereits gesichert hat 😉 ).
In Pandora’s Tower dreht sich alles um das Pärchen Helena und Aeron, welche in bester Romeo-und-Julia-Manier zwei befeindeten Fraktionen, dem Königreich Eyrien und dem Königreich Athos angehören. Als Aeron, ein Ritter von Athos an dem Erntefest Eyriens teilnimmt, um Helena dort singen zu hören, wird das Königreich urplötzlich von einer Horde Monster angegriffen. Im Chaos verliert Aeron die Geliebte aus den Augen, findet sie jedoch bald darauf ohnmächtig vor. Die Westrier Händlerin Mawda hilft den beiden zu entkommen, doch fortan werden sie von der Armee Eyriens gejagt. Kurz darauf zeigt sich, dass Helena mit einem Fluch belegt wurde, der sie nach und nach in ein Monster verwandelt. Um diesen Fluch zeitweise aufzuhalten, muss sie das Fleisch von Bestien zu sich nehmen. Doch nur das sogenannte Meisterfleisch der Meister aus allen 13 Türmen rund um den gewaltigen Spalt im Ödland von Okanos vermag ihn ganz aufzuheben. So verschanzen sich die drei im Nahegelegenen Observatorium von wo aus Aeron, bewaffnet mit der Orakloskette der Westrier, nach und nach die dreizehn Türme aufsucht. Dabei ist jeder Besuch ein Wettlauf gegen die Zeit, denn während Aeron sich durch die Türme kämpft, frisst sich der Fluch weiter unaufhaltsam durch Helenas Körper.
Optisch gehört Pandora’s Tower zweifellos zu den schönsten Spielen auf der Wii, kann aber natürlich mangels entsprechender Hardware-Power nicht mit Titeln auf Konkkurrenz-Systemen mithalten. Bereits die Intro-Sequenz ist wunderschön gestaltet und auch die weiteren Filmsequenzen im Laufe des Spiels wissen zu gefallen. Der Sprung zur eigentlichen Spielgrafik ist dann aber doch ein recht großer. Auch in Sachen musikalischer Gestaltung weiß Pandora’s Tower zu gefallen. Zwischen pompösen Choren auf dem Startbildschirm, Helenas zartem Gesang oder bedrohlichen Waisen in den nächtlichen Türmen ist alles dabei, was man sich in einem Fantasy-Setting wie diesem nur wünschen kann.
Spielerisch dreht sich hauptsächlich alles um die beiden Hauptprotagonisten Helena und Aeron. So muss der Held nicht nur dafür sorgen, die Angebetete von ihrem Fluch zu befreien, sondern auch ihr den Aufenthalt in dem Observatorium so angenehm wie möglich zu machen. Das enthält kleine Geschenke, welche man ihr aus mitgebrachten Gegenständen aus den Türmen schmiedet oder gleich für teures Geld bei Mawda einkauft oder regelmäßige Gespräche zwischen den beiden. Im Gegenzug sorgt Helena für ein angenehmes Heim, kocht Lebensmittel, die der Held in den Türmen zum Überleben gebrauchen kann oder fertigt Übersetzungen alter Schriften an. Auch die Kraft von Aerons magischer Orakloskette hängt entscheidend von der Bindung zwischen den beiden Charakteren ab. Zufällige oder durch bestimmte Geschenke herbeigeführte Zwischensequenzen machen diese virtuelle Beziehung lebendig. Helenas niedliche englische Synchronstimme macht sie zudem zu einem angenehmen Gesprächspartner, für den man gerne in die virtuelle Tasche greift.
Der Rest des Spiels besteht vor allem darin, nacheinander die jeweiligen Türme zu besuchen und sich in ihnen bis zum Endgegner vor zu kämpfen und zu rätseln. Kämpfe finden direkt in Echtzeit ohne gesonderte Arena ab. Ist der Endgegner in Form eines Meisters erreicht, gilt es zunächst einmal seinen Schwachpunkt zu finden und wie man diesen ausnutzt, um ihn zur Strecke zu bringen. So gesehen, hat Pandora’s Tower eine gewisse Ähnlichkeit mit den The Legend of Zelda Spielen ohne jedoch den gleichen Rätsel-Tiefgang oder die gleichen Freiheiten wie zum Beispiel eine Oberwelt zu bieten. Die Steuerung ist allerdings nicht immer optimal ausgefallen. So wird die Orakloskette oft durch Schütteln des Controllers bedient. Gerade bei den Meistern kommt dies exessiv zum Einsatz, funktioniert aber leider nicht immer präzise. So kommt es häufig vor, dass man den Gegner zwar erwischt hat, den entscheidenden Schlag wegen zäher oder gar keiner Reaktion des Spiels auf die Schüttelbewegung aber nicht zu Ende führen kann. Zusätzlicher Stressfaktor ist wie schon erwähnt Helenas Monster-Verwandlung. Regelmäßig muss man einen guten Lauf abbrechen, um der Geliebten ein Stück Monsterfleisch zwecks Rückverwandlung zu kredenzen. Besonders nervenaufreibend wird die Sache dann, wenn man bereits beim Endgegner angekommen ist. Das Theater, das die aus religiösen Gründen vegetarisch lebende Frau dann auch noch jedes Mal beim Verzehr macht, macht zwar zumindest mich auf Dauer aggressiv, lässt sich aber zum Glück per Tastendruck überspringen.
Ein weiterer wichtiger Teil ist das Sammeln von Gegenständen, ohne welche ein Aufwerten der eigenen Ausrüstung kaum möglich ist. Hierzu müssen bereits freigespielte Türme immer wieder auf’s Neue und zu unterschiedlichen Tageszeiten besucht werden. Spätestens nach dem dritten Turm wird dies essenziell und man wird bemerken, dass man ohne die Sammelei nur sehr schwer vorwärts kommen wird. Wer also ein Problem mit regelmßigen Sammelausflügen (“farmen”) in Rollenspielen hat, der sollte sich den Kauf von Pandora’s Tower eventuell noch einmal überlegen.
Insgesamt ist Pandora’s Tower ein audiovisuell sehr schönes Werk mit interessanten Ideen, welches jedoch mit eintönigem Gegenständesammeln und meist gleichem Spielverlauf einiges an Punkten bei mir verloren hat. Dafür lässt es sich aber trotz fehlender Speichermöglichkeit in den Türmen ganz gut auch mal nur für eine Stunde zwischendurch spielen.
[Amazon (Normale Edition)]
[Amazon (Limited Edition)]

Die Limited Edition enthält neben dem Spiel selbst noch eine sehr hübsche Steelbook-Verpackung und ein kleines Artbook mit Charakter- und Monsterentwürfen, allerdings mit englischen Texten. Ob einem das die rund fünfzehn bis zwanzig Euro extra wert ist, sollte dann doch jeder selbst entscheiden. Hier jedenfalls noch ein kleines Foto des Inhalts:

Tales of Symphonia – Dawn of the New World
Tales of Symphonia – Dawn of the New World für die Wii ist ein Fantasy-Rollenspiel aus der sogenannten Tales Serie von Namco Bandai und außerdem eine Fortsetzung von Tales of Symphonia, welches 2004 für den GameCube erschien. Auf Spiele der Tales Reihe hatte ich in meiner Videospieler-Laufbahn schon des Öfteren ein Auge geworfen, zumal auch hierzulande schon Animeadaptionen erschienen sind. Aus irgend einem Grund ist es aber nie dazu gekommen, dass ich mir einen Teil davon auch wirklich gekauft habe. Nun erschien Tales of Symphonia DotNW kürzlich als Software Pyramide Version zum reduzierten Preis und da musste ich dann doch endlich einmal zuschlagen.
Man spielt den schüchternen Jungen Emil, dessen Heimatort Panacosta vor sechs Monaten zwischen die Fronten des Kriegs der Kirche von Martel gegen die Vanguard geriet. Während dieses Krieges musste er mit ansehen, wie seine Eltern von einem Krieger namens Lloyd (der Hauptcharakter des Vorgänger-Titels) getötet wurden. Nun lebt er bei seinem Onkel und seiner Tante im Dorf Luin, welches derzeit von einer mysteriösen Monster-Invasion heimgesucht wird. Die Bewohner von Luin sind wegen seiner vergangenen Heldentaten brennende Verehrer Lloyds und geben Emil in ihrem Aberglauben die Schuld an den einfallenden Monsterhorden. Emil, der keinen sonderlich starken Charakter hat, nimmt diese Feindseeligkeiten kommentarlos hin. Sein Leben soll sich jedoch grundlegend ändern, als er auf den Krieger Richter und kurz darauf auf das mysteriöse Mädchen Marta trifft. Als Richter und Marta aufeinanderprallen, bittet ihn ein mystisches Wesen, der Centurio Tenebrae, einen Pakt mit dem Herrn der Monster Ratatosk zu schließen, um Marta zu beschützen. Seit diesem Pakt entwickelt Emil eine gespaltene Persönlichkeit. Sobald er wütend wird oder kämpfen muss, macht seine Persönlichkeit eine hunderachtzig Grad Drehung. Er ist aggressiv und respektlos. Das hält Marta jedoch nicht davon ab, ihn als ihren Ritter anzuhimmeln und ihn mit auf die Suche nach den Eiern der Centurios zu nehmen, um Ratatosk zu erwecken. Es erscheint wie ein unglaublicher Zufall, dass ausgerechnet Lloyd ebenfalls auf der Jagd nach diesen Artefakten zu sein scheint. Außerdem sind da noch die Vanguard, welche sie von ihrem Vorhaben abhalten wollen. Den Herrn der Monster zu erwecken klingt schließlich nach keiner sonderlich guten Idee.
Beim Starten des Spiels wird der Spieler mit einer längeren und sehr schönen Anime-Sequenz bergrüßt, in welcher man schonmal einen kleinen Vorgeschmack auf die einzelnen Charaktere bekommt. Leider bleibt diese Sequenz die einzige ihrer Art. Es wäre schön gewesen, später noch ein paar Zwischensequenzen zu sehen zu bekommen.
Startet man ein neues Spiel erhält man zunächst die Option, seine alten Spieldaten vom GameCube-Vorgänger zu importieren. Abwärtskompatibilität ist wirklich eine feine Sache, wie sich hier zeigt. Da ich den Vorgänger nicht besitze, kann ich aber leider nicht viel mehr dazu sagen.
Grafisch präsentiert man sich in bunten 3D-Modellen in Anime-Optik. Tales of Symphonia DofNW bewegt sich hier im Mittelfeld was die Wii betrifft. Die Figuren wirken im normalen Spielverlauf und auch in einigen Zwischensequenzen recht Puppenhaft, können aber öfters auch mit realistischen Bewegungsabläufen und geschickten Kameraeinstellungen punkten.
Die großzügig eingesetzte Sprachausgabe ist lediglich in Englisch enthalten und mit entsprechenden Sprachkenntnissen auch ohne deutsche Übersetzung gut verständlich. Die Stimmen an sich sind zwar in Ordnung, allerdings fehlt oft noch der letzte Feinschliff, um die Charaktere wirklich glaubwürdig zu machen. Das ist recht schade, zumal es eine optionale Funktion gibt, mittels der man sich auch zwischendurch einige lustige  Unterhaltungen der Charaktere untereinander anhören kann, die durch dieses Manko ein wenig an Reiz verliert. Ein weiteres Problem ist die holprige deutsche Übersetzung die an mancher Stelle fast wortwörtlich geschehen ist. Dadurch ist es manchmal tatsächlich einfacher, der Geschichte zu folgen, wenn man auf die Sprachausgabe hört und die Untertitel links liegen lässt. Und warum man heutzutage immernoch in Rollenspielen etablierte Begriffe wie “Items” krampfhaft ins Deutsche übersetzen muss, ist mir ein Rätsel.
Gekämpft wird in Echtzeit in entsprechenden Arenen. Die Begegnungen fallen hier nicht zufällig aus, sondern die Monster sind im Spielgeschehen zu sehen, sodass man ihnen im Zweifel auch einfach ausweichen kann. Man steuert Emil, während man den Rest der Bande weitestgehend allein entscheiden lässt. Leider ist die KI teilweise so dämlich, dass ein wirklich taktisches Vorgehen kaum machbar ist. Und so findet man sich meist in einer wilden Knöpfchendrückerei wieder. Als Kampfgefährten zähmt man wilde Monster, welche dann als Diener der jeweiligen Centurios deren Kraft erhöhen. Der Status lässt sich mittels füttern verbessern. Außerdem gibt es ein Entwicklungssystem, wodurch Monster ab einem bestimmten Level oder beim Tragen eines Bestimmten Objekts ihre Klasse ändern können. Die Steuerung erfolgt fast überall auf Tastendruck. Nur wenn man Emils magischen Ring einsetzen will, um bestimmte Rätsel zu lösen, muss man wirklich mit dem Wii-Controller auf den Fernseher deuten. Diese Rätsel sind zwar meistens nicht sonderlich schwierig zu bewältigen, erfordern aber oft einiges an Laufarbeit, da man nicht selten abwechselnd Schalter im einen und dann wieder im anderen Teil eines Dungeons zu betätigen hat, ehe man Schrittweise vorwärts kommt.
Seine Ausrüstung kann man durch das Synthetisieren von Objekten aufwerten. Es lohnt sich also, in der Geschichte ab und an ein wenig inne zu halten und nach diversen Gegenständen zu suchen, bevor man weiter reist.
Die Geschichte verläuft sehr linear und lässt keinen Spielraum für große Expeditionen. Selbst auf eine Oberwelt-Karte hat man vollständig verzichtet. Stattdessen wählt man in einem Menü den Ort aus, an den man als nächstes reisen möchte. Freunde langer Entdeckungsreisen werden hier definitiv enttäuscht werden.
Insgesamt is Tales of Symphonia – Dawn of the New World ein ganz passables Anime-Rollenspiel mit sehr bunter Optik, aber dennoch einigen Schwächen. Oftmals wirken viele Ansätze zwar gut, aber nicht konsequent zu Ende geführt, sodass ein insgesamt recht unfertiger Eindruck entsteht. Freude kann man an dem Spiel dennoch haben. Nicht zuletzt ist der recht eigenwillige Hauptprotagonist Emil ein bisschen Spielzeit wert, auch wenn ihm sein ständiges Entschuldigen mit der Zeit doch ziemlich auf die Palme bringen kann.
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Die Traumfrau, Band 1
Na gut, wenn ich mich hier schon an Nana & Kaoru traue, dann doch gleich noch ein Erotik-Werk des gleichen Autors, Ryuta Amazume, hinterher. Mal schauen, was der Mann sonst noch fabriziert hat, zumal Panini in den nächsten Monaten stark auf ihn setzt. Die Traumfrau (jap. Titel: Toshiue no (Hito) Kanojo – zu Deutsch etwa: Die ältere Freundin) ist eine etwas frühere Arbeit von 2004 und handelt von dem jungen Studenten Tsutomu, welcher unter Impotenz leidet und Nacht für Nacht immer von der gleichen ihm unbekannten Frau träumt, die auf einem Dachboden sexuelle Spielchen mit ihm treibt. Zunächst hält Tsutomu dies für ein unverarbeitetes Kindheitstrauma, doch als eben diese Frau eines Tages plötzlich leibhaftig vor ihm steht, um seinem Studentenclub beizutreten, wird seine Welt jäh auf den Kopf gestellt. Ageha, die zwar ein extrem kindliches Äußeres, jedoch mit 25 Lenzen laut einigen Andeutungen schon gewisse Erfahrungen mit Männern hat, findet offensichtlich Gefallen an dem schüchternen Studenten. So dauert es nicht lange und beide finden sich nach einem feucht-fröhlichen Saufgelage in ihrer Wohnung wieder. Gerade richtig, denn genau in dieser Nacht fällt Tsutomus Studentenbude einem Brandstifter zum Opfer. Was liegt da also näher als gleich ganz bei der Kommilitonin einzuziehen? Doch scheint die Kindfrau, die keinen Hehl daraus macht, dass sie mit Tsutomu auch noch einige Schritte weiter gehen würde, ein düsteres Geheimnis zu umgeben.
Die Traumfrau ist eine Erotik-Liebesgeschichte, die mit insgesamt sechs Bänden abgeschlossen ist. Gerade wegen Agehas äußerem Erscheinungsbild, das bekleidet eher kindlich, unbekleidet sehr mager und kantig ausfällt, dürfte diese Serie, in der später auch explizite Szenen erscheinen, für viele sehr grenzwertig sein. Andererseits weicht man mal von den sonst üblichen vollbusigen Modelmaßen ab, was für den einen oder anderen eine willkommene Abwechslung sein mag. Wer von den optischen und erotischen Aspekten absieht, bekommt spätestens ab dem zweiten Band zudem eine sehr emotionale und dramatische Geschichte geboten. Fast schon ein wenig zu dramatisch angesichts  Agehas meiner Meinung nach doch relativ trivialer Hintergrundgeschichte – zumindest aus westlicher Sicht. Mehr verrate ich dazu aber nicht 😉 Auch hier legt Ryuta Amazume also neben der Erotik sehr großen Wert auf die partnerschaftliche Beziehung der Protagonisten.
Wie schon erwähnt dürften sich an Die Traumfrau die Geister scheiden. Bei Interesse also am besten vorher reinblättern, wenn man die Gelegenheit dazu hat (die Bände liegen im Buchhandel nur eingeschweißt vor).
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