Hanami 2012 (Tag 1) – “Alles doof, nichts Deutsches”

Ein bisschen kaputt sind wir noch von den zwei Tagen die wir auf der Hanami in Ludwigshafen verbracht haben. Und das sogar trotz (Beinahe-) Heimvorteils und daher wenigstens eigenen Betten für die Nachtruhe. Leider hat das Wetter nicht wirklich mitgespielt und so wechselten sich Sonne und Regenschauer gegenseitig ab. Dabei sah zuvor noch alles so gut aus. Aber man kann ja leider nicht alles haben.

Die Hanami ist eine Mischung aus Festival anlässlich der japanischen Kirschblütenschau, von der sie auch ihren Namen erhielt, sowie einer Anime- und Manga-Convention. Im letzten Jahr begrüßte sie rund 6300 Besucher, was die Kapazitäten des alten Veranstaltungsortes des Kulturzentrums “dasHaus” voll auslastete. Aus diesem Grund ist man seit diesem Jahr in den sehr modern eingerichteten Pfalzbau umgezogen. Wie viele Besucher es diesmal waren, werden wir wohl später erfahren.

Nun erzählen wir euch ein bisschen, was unser Trio in den zwei Veranstaltungstagen so gemacht und erlebt hat und natürlich auch, wie gut es uns gefallen hat. Alles über den ersten Tag und auch, wie das obige Zitat zu stande gekommen ist, erfahrt Ihr wie immer nach dem Klick:

Auf geht’s – Der Einlass
Also hopp, für ein Wochenende relativ früh aufgestanden und ab nach Ludwigshafen. Die Straßenführung in Mannheim und Ludwigshafen ist wie immer eine Katastrophe, aber Dank Navi kaum ein Problem. Der Pfalzbau hat dankenswerter Weise eine Tiefgarage, die aber natürlich sehr schnell voll ist. Wer also direkt in der Nähe parken möchte, sollte entsprechend pünktlich sein. Dafür zahlt man dann aber auch nur faire 4 EUR für einen ganzen Tag parken – feine Sache. Gegen 10:15 Uhr, also fast pünktlich zum angekündigten Zeitpunkt des Einlasses, waren wir vor Ort, wo uns zunächst eine bunte Menschenmasse erwartete. Offensichtlich war noch nicht eröffnet. Das machte uns zunächst wenig, denn unsere Con-Tickets hatten wir zwar vorbestellt (23 EUR für zwei Tage), uns aber nicht zusenden lassen. Somit bestand unsere erste Aufgabe an diesem Tag zunächst einmal darin, die richtige Schlange zu erwischen, um diese abzuholen. Leider lag die Abholung außerhalb des Gebäudes und es nieselte bereits jetzt. Daher mussten wir etwa 15 bis 20 Minuten im Regen stehen, bis wir die begehrten Tickets sowie eine (leider etwas lückenhafte) Convention-Broschüre in den Händen hielten. Inzwischen war dann auch, mit etwa einer halben Stunde Verspätung, der Startschuss zum Einlass gefallen. Das Ticketsystem funktionierte mit QR-Codes, welche am Eingang jeweils beim Betreten und Verlassen des Gebäudes gescannt werden mussten. Eine mechanische Stimme begrüßte und verabschiedete dann freundlich oder hielt einen auf, wenn etwas nicht stimmte. Auf einem Display wurde der eigene Vorname angezeigt. Mangels entsprechender Kontrollen bot dieses System aber keinen Schutz vor “Ticket-Rotation” unter mehreren Besuchern. Hier trennten sich erstmal die Wege unseres Trios, denn während Hoshi und ich den Foto-Workshop für Anfänger besuchten, zog es Ginsuji zum Musical “Das letzte Einhorn”.

Workshop: Cosplay-Fotografie für Anfänger
Ich habe mir kürzlich eine neue Kamera gekauft, die mir in Sachen Einstellungen und Zoomfaktor einiges mehr bietet, als mein vorheriges Gerät. Allerdings bin ich vom Zusammenspiel der einzelnen Faktoren, auch wenn ich mir schon ein paar Grundlagen im Netz zusammengekratzt habe, noch etwas erschlagen. Hoshi interessierte vor allem, was sie beim Kamerakauf eventuell zu beachten hätte, und wie so manches schöne Cosplay-Bild entsteht. Wegen des verspäteten Einlasses haben wir es so gerade pünktlich zum Beginn geschafft. Im Laufe der Veranstaltung sollten aber immer wieder weitere Leute hinzustoßen. Geleitet wurde der Workshop von Benjamin Gauß, welcher langjährige Erfahrung auf dem Gebiet mitbringt.
Neben den technischen Grundlagen wie die Bedeutung von Belichtungszeit, Blende und ISO sowie deren Zusammenspiel standen auch Grundlagen der Bildkomposition sowie rechtliche Fragen (hier natürlich insbesondere für Cons) auf dem Plan. Im Anschluss folgte dann noch eine kurze, aber hilfreiche Kaufberatung für die erste Kamera. Anhand von Beispielbildern und Videos wurden die jeweiligen Zusammenhänge so ausführlich, wie es in der kurzen Zeit von eineinhalb Stunden möglich war, erklärt. Benjamin ist sehr begeisterter Fotograf und schafft es auch in seinem Workshop, ein Stück dieser Leidenschaft an die Teilnehmer weiter zu geben.
Allerdings dürften einige technische Ausführungen eventuell zu kurz abgehandelt worden sein, als dass ihnen ein absoluter Anfänger ohne etwas Vorbereitung im Vorfeld sofort folgen könnte. Ich denke beispielsweise, dass vielen der Unterschied zwischen einer RAW und einer JPEG-Datei nicht ohne Weiteres klar sein dürfte. Insbesondere dann, wenn man allgemein nicht viel mit unterschiedlichen Dateitypen am Hut hat. In der Kürze der Zeit wäre das aber vermutlich auch zu langatmig ausgefallen.
Am nächsten Tag sollte es noch eine Praxis-Session geben, gegen die wir uns dann aber am Abend vorher wegen akuter, schwerer Müdigkeit entschieden haben. Dennoch habe ich ein paar neue Dinge gelernt, um die Funktionen an meinem neuen Knipsgerät ein bisschen besser zu verstehen. Auch noch vielen lieben Dank für den kurzen Kamera-Check im Anschluss 🙂

Musical: Das letzte Einhorn
(von Ginsuji)
Direkt nach dem Einlass habe ich mich alleine in den großen Saal im Obergeschoss begeben, um sowohl die Eröffnung, als auch das anschließende Musical “Das letzte Einhorn” zu bestaunen.
Die Eröffnung war für 11:00 Uhr angesetzt, hatte aber durch den verzögerten Einlass ebenfalls ein wenig Verspätung. Das dürfte viele wartende Gäste vor dem Haus allerdings eher gefreut haben. Denn die lange Schlange derjenigen, die sich direkt vor Ort Karten kauften, nahm erst am Nachmittag ab. So hatten doch zumindest noch ein paar Besucher mehr die Chance, sowohl die Eröffnung als auch das Musical zu besuchen. Anfangs war der Saal nur etwa zur Hälfte besetzt. Doch nachdem die Eröffnungszeremonie begonnen hatte, füllte er sich doch noch fast vollständig. Nach der obligatorischen Vorstellung der Hanami durfte sich auch ein Vertreter des Pfalzbaus zu Wort melden. Er bedankte sich auch recht fleißig für die tolerante Gesellschaft der Cosplayer, durch die es ihm erlaubt war, die Bühne auch ohne Verkleidung zu betreten 😉 Zum Ende der Begrüßung galt es noch eine Choreografie zu erlernen, die der gesamte Saal dann zur Techno-Musik von Sailor-Moon zum Besten gegeben und sich dabei köstlich amüsiert hat.
Nach einer kurzen Umbaupause begann auch endlich das Musical, wegen dem ich  überhaupt erst so früh aufgestanden bin 😉
“Das letzte Einhorn” ist einer meiner Lieblingsfilme, schon seit meiner Kindheit, und rührt mich jedes Jahr um die Weihnachtszeit aufs Neue.
Die Gruppe Tsuki no Senshi hat sich dieses Jahr an diesen doch mittlerweile recht alten Klassiker gewagt. Interessant fand ich die Kombination aus Originalliedern mit Tanzeinlagen und den schauspielerischen Darstellungen dazwischen. Gerade der tolle Soundtrack des Films trägt eine Menge zur Stimmung des Stückes bei und ich war froh,
dass man diese Einlagen nicht durch eigenen Gesang entzaubert hat.
Passend zu den jeweiligen Szenen wurden im Hintergrund Landschaftsausschnitte des Films als Bühnenbild benutzt.
Folgende Personen haben ausgezeichnet in ihre Rollen gepasst: Das Einhorn sah in allen Verwandlungsformen bezaubernd aus, Schmendrik hat eine überragende schauspielerische Leistung dargeboten und Mommy Fortuna und König Haggard wussten durch ihre detailgetreuen Wortbetonungen zu überzeugen, mit denen sie dem Original sehr nahe kamen.
Leider gibt es aber auch Negatives zu berichten. Die Tonsteuerung war stellenweise leider katastrophal. Meistens wurden die Mikrofone erst zu spät durch die Technik freigeschaltet, so dass ganze Sätze nicht beim Publikum ankamen und das Stück so ein wenig an Atmosphäre verlor. Trotzdem muss man der Truppe zu Gute halten, dass sie sich nicht davon abhalten oder irritieren ließ, das Musical bis zum Ende durch zu spielen. Als kleine Zugabe gab es zum einen eine Extra-Tanzeinlage und zum anderen wurden  Leuchtarmbänder ins Publikum geworfen.
Alles in allem doch eine schöne Vorstellung. Und vielleicht habe ich dieses Jahr noch die Chance, auf einer anderen Con das Stück dann auch ohne Audioprobleme zu genießen.

Ja wo laufen sie denn? – Die Hanami Zeremonie (oder auch nicht)
Während Hoshi und ich noch im Foto-Workshop saßen, wurden im gesamten Gebäude Durchsagen gemacht, die dazu aufforderten, sich für die Hanami-Zeremonie aufzustellen. Ich frage mich, ob dieser Stress für die Workshop-Räume wirklich unbedingt nötig war. Störend für die Referierenden war es allemal. Aber vermutlich konnte man in der Hausanlage schlicht nicht einzelne Räume von den Aufrufen ausschließen. Bei der Zeremonie handelte es sich um einen Cosplay-Umzug durch die Ludwigshafener Innenstadt bis runter zur RheinGalerie. Nachdem wir also Ginsuji von seinem Musical abgeholt hatten, ging es schnell nach draußen. Um 13:00 Uhr sollte die Sache starten. Wir waren kurz nach dieser Zeit draußen, konnten aber den Umzug vor lauter Cosplayer nicht sehen. Wir wissen bis heute leider nicht, ob wir zu spät dran waren, oder der Umzug tatsächlich erst sehr spät gestartet ist (Fakt ist, er ist wirklich irgendwann gestartet). Jedenfalls schlichen wir etwa eine halbe Stunde um und über den Platz, fanden zwar ein paar Umzugsabsperrungen, beschlossen dann aber, es gut sein zu lassen. Zumal es inzwischen auch wieder zu regnen begann. Vorher aber noch ein kleines Foto der Menschenmassen.
Shopping!
Unser Weg führte uns also in das große Händlerzelt. Wofür sind auch Conventions da, wenn nicht um viel Geld für bunten Plastik-Schnickschnack auszugeben? Das Zelt war hier die trockenste Variante im Vergleich zu den einzelnen Schaubuden, die rundherum verteilt waren. Hier war so ziemlich jedes erdenkliche Merchandise vertreten: Von Perücken über Kontaktlinsen, Plüschtiere, Kissen, Notizblöcke, Geschirr, Mangas, DVDs und natürlich Figuren über Figuren. Eng war es leider in unserem ersten Shopping-Rundgang und so haben wir uns vorerst nur auf’s Schauen beschränkt. Im Trend lagen hier neben den üblichen Verdächtigen wie Naruto und One Piece auch weitere hierzulande schon erhältliche Serien wie K-On! und Madoka Magica. Aber auch eine derzeit erst in Japan erschienene Serie war auffällig häufig vertreten: Black Rock Shooter. Die kannten wir zwar noch nicht, haben diese Wissenslücke aber gleich am nächsten Morgen aufgefüllt. Tatsächlich hat die Entstehung von Black Rock Shooter eine ganz interessante Geschichte. Dazu aber vielleicht später mal mehr.

Ich finde es doch sehr interessant, wie sehr sich auch der Vertrieb von Erotik-Merchandise in den Jahren gesteigert hat. Neben den netten kleinen Gel-Mauspads mit passendem Aufdruck zur weichen Handballenablage gab es reichlich “Hugging Pillows” (im Deutschen als “Seitenschläferkissen” bekannt) mit eindeutigem Aufdruck und auch Tassen mit Wölbungen an den weiblichen Attributen der aufgedruckten Protagonistinnen. Die liebe Hoshi konnte da einfach nicht die Finger von den von uns freundlichst T***en-Tassen (kurz: TiTa) genannten Artikeln lassen 🙂 Okay, für viele, auch für mich, sind diese Artikel nichts Neues. Aber ich schwöre, zu Oma-Matsus Zeiten hat es das noch nicht gegeben … zumindest nicht so intensiv … oder vielleicht doch?

*poke* *poke*

Auch um das Händlerzelt herum waren noch einige Buden verteilt. Neben weiteren Händlern auch eine japanische Massage sowie eine Spielbude. Allerdings waren die letzteren beiden wegen des Regens wenig gut besucht. Außerdem gab es noch ein größeres Catering-Zelt, zu dem wir aber später kommen. Nun lieber ab in den Innenraum. Auch hier fanden sich diverse Händler, Verlage, einige Bastler sowie Dojinshi-Zeichner vor. Beim Cursed Side Verlag habe ich meine erste Beute des Tages gemacht. Ein supersüßes Catboy-Kissen:Der Kleine wurde von seiner Schöpferin Mandy “MaryT” Koch auf den Namen Cale getauft. In ihn habe ich mich verliebt, als ich auf Animexx über eine Kakao-Karte mit ihm gestolpert bin. Da musste ich natürlich gleich zuschlagen. Zum Glück, denn kurz darauf war das Kissen komplett ausverkauft. Wie ich so in ihrer Galerie stöbere, muss ich feststellen, dass es noch ein zweites Cale-Kissen gibt. Oh mein Gott, ich muss es haben *__*
Okay, genug Fangirl gespielt. Zeit, den alten Kram loszuwerden. Der Bring & Buy Stand ist dabei die obligatorische nächste Station und eigentlich schon ein Standard auf jeder größeren Convention.

Weg mit dem alten Kram – Bring & Buy
Wer mich kennt, kennt auch die ständig gut gefüllte Verkaufskiste, die früher noch auf dem Dachboden meiner Eltern, und heute in einer Ecke meiner Wohnung steht. Hier musste dringend mal ausgemistet werden. Nachdem sich der Regen für ein paar Minuten verzogen hatte, war dies die beste Zeit, meine Sachen unbeschadet aus dem Auto in das Gebäude zu schaffen. Damit die Sache halbwegs schnell von statten geht, habe ich mir im Vorfeld schon die entsprechende Liste ausgedruckt und meine Artikel eingetragen. Alternative wäre gewesen, alle Sachen schon komplett im Voraus anzumelden. Da ich mich um diese Sache aber erst am Abend vorher gekümmert habe, habe ich diese Variante nicht gewählt. Zum Glück war es bereits Nachmittag und so musste ich nicht lange anstehen, um alles abzugeben. Die Sache läuft dann so, dass man eine Listennummer bekommt. Im Anschluss beschriftet man seine Artikel mit der jeweiligen Listennummer, der laufenden Artikelnummer sowie dem Preis (Material liegt vor Ort bereit) und legt dann alles in die Hände der Verkäufer vor Ort. 10% seines Gewinns muss man später als Provision da lassen. Das ist der übliche Satz bei den meisten Conventions und definitiv besser als gewisse Online-Auktionshäuser.
Einen kleinen Blick auf die angebotenen Artikel haben wir natürlich auch geworfen. Leider war nichts von den Raritäten dabei, die ich mir erhofft hatte zu finden. Kein Wunder, es war ja auch schon Nachmittag und vermutlich wurde alles wirklich Interessante bereits morgens abgegrast. So langsam meldete sich dann auch Kamerad Hunger zu Wort. Also wieder raus in’s Regenwetter.

Hunger, Hunger, Hunger – Das Catering
Kommen wir nun also zum aller, aller größten Manko der Hanami in diesem Jahr: Dem Catering. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber wenn ich “Japanischer Markt” höre, dann denke ich neben exotischen Spielen natürlich auch an die entsprechenden Speisen an diversen Buden: Reis- und Oktopusbällchen, Yakitori, Ramen. Sowas halt. Hier bestand die exotischere Speisekarte allerdings aus Frühlingsrollen (die sind zwar auch in Japan verbreitet, stammen aber ursprünglich aus der chinesischen Küche. Das wäre also ähnlich wie Pizza als typisch deutsches Gericht anzubieten), einer “Japanpfanne”, welche nichts anderes als eine ganz gewöhnliche Asia-Nudelpfanne war, sowie Lachs mit Reis und Wasabi-Soße. Daneben dann noch typisch deutsche Küche in Form verschiedener Wurst-Variationen mit Pommes. Ein wenig veräppelt kommt man sich da ehrlich gesagt schon vor. Erschwerend hinzu kommt, dass die halbwegs asiatischen Speisen in der Regel auf unbestimmte Zeit ausverkauft waren, da das Essen offensichtlich im Inneren des Gebäudes zubereitet wurde und man untereinander keine richtigen Absprachen treffen konnte. Wenn man alle diese Hürden genommen hatte, konnte es dann noch passieren, dass man nach längerem Anstehen im Regen erfährt, dass alle zwar ihr Asia-Essen bekommen können, man sich für Currywurst und Pommes aus dem selben Zelt aber doch bitte noch einmal in die zweite Schlange einreihen möge. Wirklich optimal war das alles nicht, sodass wir uns am zweiten Tag auch lieber für ein kräftiges Frühstück und abends eine große Portion Spaghetti daheim entschieden haben.
Zwar gab es alternativ noch das Maid Café Maido no Kisetsu, doch erstens musste man sich am ersten Tag anstellen, um überhaupt rein zu kommen und zweitens kann man sich schlecht allein mit Kuchen über den Tag bringen (okay, man KANN schon …). Die netten Maids haben wir aber natürlich trotzdem noch am Sonntag besucht.

Shopping, die 2te
Zwischen dem Mittagessen und dem Fanfiction-Workshop, den ich aufgrund meiner kürzlich entfachten Schreibleidenschaft unbedingt besuchen wollte, war noch ein bisschen Luft, daher sind wir noch ein paar Runden an den Händlern vorbei gegangen. Tatsächlich hat sich im Laufe der Hanami herausgestellt, dass sich mehrmaliges Nachschauen durchaus lohnen kann. Zum einen legen die Händler immer wieder neue Artikel nach, zum anderen wird im Laufe der Convention auch gerne mal der Preis eines Artikels reduziert, sollte er nicht so gut laufen. Wenn man im Zelt in Ruhe schauen wollte, musste man die kurzen Sonnenphasen abpassen. Dann kam man ohne viel Drängeln an alle Stände. Hoshi entdeckte für sich als großer Totoro-Fan eine entsprechende Kalender-Figur, die mittels kleiner Würfelchen das aktuelle Datum anzeigt. Da war jemand glücklich! Auf der Suche nach japanischen Pocky-Sticks (in Deutschland auch bekannt als Mikado-Stäbchen), entdeckten wir noch etwas abseits einen Stand mit einer netten Japanerin, welche neben besagter Pockies auch Deco Den Artikel und CDs verkaufte. Der Außenbereich kann übrigens auch ohne Ticket betreten werden. So kam es wohl, dass sich auch eine ältere Dame bei uns befand, welche die Artikel zunächst eingehend musterte, anschließend enttäuscht den Kopf schüttelte und uns mit den Worten “Ne, ne, ne, das ist alles nichts. Da ist ja nichts Deutsch.” wieder verließ. Ich hoffe doch sehr, dass die arme Frau sich nicht auch noch in das Händlerzelt verlaufen hat. 😉
Natürlich habe ich dann doch noch ein paar nette Sachen beim Bring & Buy Stand gefunden.

Fanfiction-Workshop
Während wir zwischen einigen vom bunten Treiben sichtlich wenig angetanen Eltern, die wohl ihren Nachwuchs abholen mussten, auf den Beginn des Fanfiction-Workshops warteten, konnten wir den Treppenaufgang zum Hanami-Kostümball beobachten. Wirklich fantastische Abendgarderobe wurde da geboten. Zu schade, dass man in Otto-Normal-Kleidung nicht hinein durfte. Wir hätten zu gerne Mäuschen gespielt.
Zu fortgeschrittener Stunde fanden sich doch noch reichlich Interessenten für den Workshop ein. Und so freute sich Dozent “Dave” in seiner Jacke aus der Serie Ouran High School Host Club über die größte Besuchergruppe, vor der bisher gestanden war. In dem Workshop befassten wir uns unter Anderem mit den Themen Ideenfindung, Schreibblockaden und Wortschatz-Aufbau. Hierbei kamen zwar vor allem weitestgehend bekannte Techniken zur Sprache, das Ganze aber sehr unterhaltsam verpackt. Nach der Technik des “Clustering” – einem Begriff, unter dem ich als Technikerin eigentlich etwas ganz Anderes verstehe und der hier für eine Technik steht, die ich unter “Brainstorming” oder “Mind Map” kenne – folgte dann eine fünfminütige Phase, in der zu einem Stichwort frei etwas zu Papier gebracht werden sollte. Im Anschluss wurden gemeinsam die dabei individuell auftretenden Probleme analysiert. Wer nicht unbedingt möchte, wird übrigens nicht gezwungen, irgendetwas seiner Werke mit den anderen zu teilen. Wer also Angst vor soetwas hat, muss sich deswegen nicht genötigt fühlen, auf den Workshop zu verzichten. Die hier gelehrten Techniken lassen sich so übrigens auch auf das Manga-Zeichnen übertragen. Wer also lieber zeichnet als schreibt, dürfte hier eventuell ebenso Motivation finden. Denn motiviert für unsere derzeitigen Schreibprojekte fühlten wir uns hinterher auf jeden Fall.
Dave selbst schreibt übrigens derzeit an einem Fortsetzungsroman namens Shiritsu gakko no kyousou aite. Schaut doch einfach mal vorbei.

So endete also ein ereignisreicher, aber leider ziemlich verregneter, erster Hanami-Tag. Bis auf das leider sehr provisorisch wirkende Catering und die regelmäßigen Tonprobleme auf der großen Bühne hat es uns alles in allem recht gut gefallen. Die Zeit verging sehr schnell und selbst der kleine Hänger zwischen dem Mittagessen und unserem letzten Workshop ließ sich gut überbrücken. Mehr erfahrt ihr dann im bald folgenden zweiten Teil unseres Convention-Berichts.

3 Kommentare

  1. Pingback: AnimagiC 2012 (Tag 2) – Unser erster Tag als Cosplayer | AnimeDX.de Blog

  2. MaryT | Permalink

    OMG mein Kissen hab das gerade Foto gerade über google Search gefunden weil ich gucken wollte ob ich wenn ich MaryT eingeb immernoch auf Grabsteinen und Pantoffeln lande lol.
    Awww danke danke danke danke danke danke dass du ihm ein heim gegeben hast ich freu mich grad so mega. Auch sonst ist der Blog total interessant! *les*

    Ganz liebe Grüßle

  3. Pingback: AnimeDX.de Blog » » Hanami 2013 (Tag 1) – Flüssiger Sonnenschein

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