Manga-Comic-Convention 2014 (So) – Autogramme und fremde Hallen

Manga-Comic-Convention 2014: Zelda StatueWeiter geht es in unserem zweiten Bericht zur Manga-Comic-Convention am Veranstaltungssonntag. Was den Besucherandrang angeht, sollten wir nun das Schlimmste hinter uns gebracht haben. Tatsächlich hatte der Sonntag bereits bedeutend weniger von Massentierhaltung als noch der Tag zuvor. So konnten wir uns auch beruhigt in die übrigen Hallen trauen ohne Angst haben zu müssen, dort niemals wieder heraus zu kommen. Auch sollte zumindest eine Autogrammstunde dabei sein. Dazu waren wir am Vortag nämlich zu spät dran gewesen. Insgesamt haben wir aber eher den Tag genossen, was sich auch in einem dieses Mal relativ kurzen Bericht wieder spiegelt.

Was wir so erlebt haben erfahrt ihr wie immer nach dem Klick:

Inhalt

Autogrammstunde mit Yuna Kagesaki

Da auf der Leipziger Buchmesse stets ein reger Andrang herrscht, wären lange Schlangen ein besonderes Ärgernis, zumal so eine Autogrammstunde auch nicht unendlich lange statt findet und viele der Schlangesteher hoher Wahrscheinlichkeit leer ausgehen. Aus diesem Grund geben die Verlage im Vorfeld Nummern aus. Hier stehen die Leute zwar auch erst einmal an, die Nummernvergabe ist aber bedeutend schneller als so eine Autogrammstunde und man weiß von vornherein, ob man eine Chance bekommt oder nicht.

Manga-Comic-Convention 2014: AiON PlakatZwei Verlage vergaben ihre Tickets zwischen zehn und elf Uhr, also kurz nach Eröffnung der Messe. Auf diese Art hat man die ewigen Drei-Stunden-im-Voraus-Ansteher vermieden und jeder hatte, Pünktlichkeit voraus gesetzt, weitestgehend gleiche Chancen, auch wenn er seine Convention-Zeit noch mit anderen Dingen verbringen wollte. So ein ähnliches System würde ich mir auf manch anderen Veranstaltungen auch wünschen. Noch besser wäre natürlich prinzipiell eine Verlosung.

Da Ginsuji derzeit eine persönliche Fehde mit Sakae Esuno führte – freilich ohne das Wissen des Autors (er ist unzufrieden mit dem Ende von Mirai Nikki) und ich AiON recht gerne mag, war die Entscheidung schnell gefällt, für welchen der beiden Autoren ich mich einreihen würde. Und tatsächlich hatte ich Glück und konnte einen der achtzig Autogrammplätze ergattern.

Nicht einmal ganz eine Stunde später fand auch schon die Signierstunde statt. Dank des Nummernsystems musste ich mir nicht allzu große Gedanken um’s Anstehen machen und konnte noch gemütlich im Sitzen dem im Vorfeld statt findenden Vortrag über die Bedeutung von Tieren in Geschichtenerzählungen lauschen.

Beim anschließenden Schlangestehen durfte man sich noch ein paar abfällige Kommentare der Security anhören, wie blöde es doch ist, für ein Autogramm stundenlang an zu stehen. Ob das jetzt an die Yuna Kagesaki Fans oder an die bereits jetzt für die nachfolgende Autogrammstunde anstehenden Strike Tanaka Anhänger gerichtet war, vermag ich nicht zu sagen. Nun gut, im Grunde haben die Jungs ja auch Recht – deswegen mache ich so etwas in der Regel auch nur mit, wenn ich dafür nicht den halben Tag opfern muss.

Manga-Comic-Conventions 2014: Yuna Kagesaki ShikishiUrsprünglich wollte ich mir meinen ersten Band von AiON signieren lassen, aber das hübsche, nur hier erhältliche Shikishi mit Goldrand hat mich dann doch überzeugt. Außerdem lässt sich so etwas viel besser rahmen. Die freundliche Autorin ließ anders als einige der Anderen Fotos zu und machte sich sogar die Mühe, Widmungen in lateinischen Buchstaben zu schreiben. Außerdem erhielt man je nach Präferenz entweder ein kleines Scribble zu AiON oder Cheeky Vampire.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls glücklich mit meiner neuen Errungenschaft.

(Mehr als) Sushi und Sailor Moon

Viele Veranstaltungen auf der MCC sind eher kurz gehalten und dauern oft nicht mehr als dreißig bis fünfundvierzig Minuten. Damit wird man wohl vor allem der “Laufkundschaft” gerecht, die von allem mal ein bisschen sehen möchte, ohne gleich einen Großteil des Tages dafür aufzuwenden. Um die Mittagszeit herum führte uns unser Weg quer durch die Hallen und hier und da zu der einen oder anderen solcher Veranstaltungen.

So referierte Jonas Gorski von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in seinem Vortrag Mehr als Sushi über traditionelle und moderne japanische Küche. Leider anders als beim grünen Tee am Vortag ohne Anschauungsmaterial. So trieb uns der Hunger auch recht bald wieder nahezu in den Ruin. Fünf Euro für ein paar Hühnchennuggets mit süß-saurer Soße, wo man doch gerade Fotos von großen Schüsseln Udon oder Ramen betrachten durfte, tun wirklich weh. Der Preis für das Becherchen Frozen Yoghurt zum Nachtisch lag da immerhin noch im vertretbaren Rahmen. Eines muss man aber wirklich zugeben: Kulinarisch wurde hier für reichlich Abwechslung gesorgt. Und wer nicht so viel ausgeben wollte, konnte immerhin noch auf die guten alten Pommes ausweichen.

Schnell noch ein kurzer Abstecher zum Kazé Stand, wo auch bald die Signiernummern für Kazue Kato ausgegeben werden sollten. Etwa zwanzig Minuten vor Nummernausgabe war aber anhand der Länge der Schlange schon recht deutlich ersichtlich, dass man hier keine Chance mehr haben würde. Schade eigentlich.

Manga-Comic-Convention 2014: Sailor Moon QuizEtwas später mischten wir uns unter das Publikum zum von Kazé und SailorMoonGerman veranstalteten Sailor Moon Quiz auf dem schwarzen Sofa. Mittels einiger Fragen zur Anime- und Manga-Serie wurden zwei Teams zusammen gestellt, die dann in einer kleinen Quizrunde gegeneinander antreten sollten. Dabei konzentrierte man sich auf die ersten beiden Staffeln, sodass auch diejenigen, die bisher nur die aktuelle Fernsehausstrahlung verfolgt hatten, ebenfalls eine Chance hatten. Gerade bei den einfacheren Fragen fand aber mehr eine Auslosung als ein wirklicher Wissenstest statt. Zu gewinnen gab es DVD Boxen und Manga als Trostpreis. Kleiner Fun-Fact: Es traten eine Sailor Moon und eine Wedding Peach (als Daisy) Cosplayerin gegeneinander an – Wedding Peach gewann.

Nach einer Viertelstunde war der ganze Zauber auch schon vorüber und spätestens nachdem die Gruppen ausgelost waren, flaute auch die Spannung im Publikum ein wenig ab. Vielleicht wäre es schöner gewesen, auf große Preise zu verzichten und lieber jedem eine Chance auf kleinere Goodies für korrekt beantwortete Fragen zu geben? Oder vielleicht angesichts des schnellen Endes eine zweite Runde hinterher zu schieben? So wirkte die Sache zumindest auf mich ein wenig halbherzig.

Für den übrigen Nachmittag haben wir uns endlich auch mal aus dem Schutz der heiligen Otaku-Halle hinaus begeben und uns auf der übrigen Messe umgeschaut. So stießen wir auf eine sehr unterhaltsame Lesung des Autors Tom Daut aus seinem Debutroman Die Sinistra. Ginsuji hat sich bei der Gelegenheit auch gleich mal ein Exemplar nebst Autogramm gesichert. Und auch ich bin noch fündig geworden und habe mir Stefan Bachmanns Fantasyroman Die Seltsamen besorgt, der seit kurzem auf meiner Wunschliste stand. Das alles haben wir natürlich, anders also so manch’ ein Raubkopierer stinknormaler Bücherdieb, schön brav bezahlt. Nebenbei: Kann mir mal jemand erklären, warum die Verlage den Diebstahl von Sachgütern auf Messen als legitime Werbung ansehen, illegale Downloads von virtuellen Gütern aber quasi als Schwerverbrechen? Nur so eine Kleinigkeit, die mir am Rande aufgefallen ist.

Als Konsumenten-Messe präsentiert sich die Leipziger Buchmesse weit offener für Privatbesucher als beispielsweise die Frankfurter Buchmesse, die sich trotz Finale der Deutschen Cosplay Meisterschaft mit der Fanszene noch immer ein wenig schwer zu tun scheint. So existierte hier beispielsweise auch ein Messebuchhandel, bei dem die Sortierung der Bücher aber auch nach mehrmaligem Hinschauen nicht wirklich klar ersichtlich war. Jedenfalls passten weder Titel noch Autorennamen zu den Buchstaben, unter denen die Bücher einsortiert waren. Auch für die Kleinsten wurde Programm geboten, wie beispielsweise eine Puppentheater.

Zurück auf der Manga-Comic-Convention trafen wir übrigens noch auf eine Cosplay-Gruppe, deren dargestellte Charaktere selbst meinen Eltern etwas sagen dürften 😉

Manga-Comic-Convention 2014: Asterix Cosplay

Ghibli geht baden, Messe geht zu Ende

Letzter Programmpunkt für dieses Wochenende sollte die Showgruppe Horo mit ihrer Tanztheater-Aufführung Ghibli geht baden sein.

Hexe Yubaba lädt zur Eröffnung des neuen Badehauses ein und die gesamte Ghibli-Welt ist eingeladen. Doch kaum sind die geladenen Gäste erschienen, blamiert Hauro Sophie mit seinem schnöselhaften Auftreten vor der gesamten Gesellschaft.

In den folgenden Stunden hilft die mysteriöse Gestalt Ohngesicht so manch einem Badegast aus der Patsche. Sei es beispielsweise Hexe Kiki, die das Rezept des zu liefernden Badezusatzes vergessen hat oder Aushilfe Arrietty, die Yubabas Wachstumstrank nicht rechtzeitig eingenommen hat. Doch was sind die wahren Beweggründe des hilfreichen Geistes?

Manga-Comic-Convention 2014: Horo Ghibli geht badenErgänzt wird das gute, oftmals sehr augenzwinkernde Schauspiel durch diverse Tanzeinlagen und eine einzelne Gesangsszene, die es dafür aber richtig in sich hat. Wer nicht alle verwendeten Ghibli-Filme kennt, dürfte bei der einen oder anderen Anspielung eventuell Verständnisprobleme haben. Für Ghibli-Fans bietet das Stück aber durchaus gute Unterhaltung.

Die Hallen wurden nun geschlossen. Bis eine Stunde nach Veranstaltungsschluss konnte man aber noch seine Sachen vom Bring & Buy Stand abholen. Die Mitarbeiter stellten einem seine übrig gebliebenen Dinge direkt zusammen, sodass man nur einmal anstehen und nicht erst selbst nach seinen Artikeln suchen musste. Trotz allen Vorsortierens und nur relativ geringem Andrang beim Abholen schien man aber mit den Verkaufslisten etwas durcheinander gekommen zu sein. So kam es, dass man für etwa sechs Abholer eine gute Stunde benötigte. Einzelne Manga funktionierten sehr gut. Diese waren aber auch in der Regel direkt am Tisch erreichbar. Selbst einige Ladenhüter konnte ich hier endlich los werden. Was zumindest bei mir überhaupt nicht funktioniert hatte, war wie schon im Bericht zum Samstag vermutet, alles andere aus dem hinteren Regal, also Artbooks und DVDs. In Zukunft würde ich hier also bevorzugt auf Taschenbücher setzen.

Und damit endete auch schon unser Besuch auf der Manga-Comic-Convention bzw. Der Leipziger Buchmesse. Es war mal etwas Anderes als die üblichen Conventions, definitiv anstrengender aber nicht uninteressant. Nicht zuletzt, weil man auch mal abseits der Anime- und Manga-Welt umher schlendern konnte. Was allerdings ein wenig fehlte, war die familiäre Atmosphäre, die ich auf kleineren Conventions sehr schätze. Alles wirkte, trotz der deutlichen Bemühungen der Verlage und sonstigen Veranstalter etwas kalt, laut und unpersönlich. Kleine Zeremonien wie eine offizielle Eröffnung und Verabschiedung fehlten. So wurde man nach der letzten Veranstaltung bis auf eine kurze Abmoderation relativ übergangslos entlassen.

Ich habe allerdings recht viele Stimmen gehört, dass es durch die Lösung mit einer eigenen Halle bereits bedeutend besser lief als noch in den vorherigen Jahren, die ich leider nicht beurteilen kann. Potential ist in jedem Fall da. Man wird sehen, wie sich die Sache in Zukunft noch entwickeln wird.

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