Matsu’s fette Beute (KW 7 / 2012)

Da es in dieser Woche nach einer kleinen Verschnaufspause in Sachen Neuerscheinungen aussah, habe ich mir mal wieder online ein paar Bände bestellt, welche es aus irgendeinem Grund nie oder erst spät zu meinem örtlichen Buchhändler schaffen. Das betrifft vor allem die Neuerscheinungen bei Panini Comics. Eventuell sind die Reihen auch nicht Mainstream genug, um sie auf Vorrat zu halten. Aber zum Glück gibt es heutzutage ja Versandhändler für so etwas. Zu meiner Verwunderung fand ich im Buchhandel dann doch noch etwas für mich: Der vierte Band von Black Rose Alice war bereits verfügbar, obwohl der eigentlich erst in der darauffolgenden Woche hätte erscheinen sollen. Aber sowas kommt ja öfter vor und ich will mich bestimmt nicht darüber beschweren 😉
Außerdem gab es bei Amazon in dieser Woche wieder ein kleines Schnäppchen für mich: Das lange ins Auge gefasste Spiel Disgaea DS (Bild rechts oben) ist unter meine magische 20-Euro-Grenze gerutscht und wanderte gleich mit in den Einkaufskorb. Und weil ich in der Zeit schon ziemlich hinterher hänge, gibt es die fette Beute heute schon kurz nach dem letzten Bericht und wie immer nach dem Klick:

Black Rose Alice, Band 4
Seit dem Release ihres tollen Mangas After School Nightmare habe ich Setona Mizushiro für mich entdeckt. Obwohl ihr Zeichenstil etwas gewöhnungbedürftig ist, macht sie Vieles durch ihre gut durchdachten Geschichten wieder wett. In der Regel dreht sich hier alles um Selbstfindung und die menschliche Psyche. Zwei Themen, die mich selbst auch sehr interessieren. Kein Wunder also, dass Black Rose Alice ein Pflichtkauf für mich war. Auch wenn von vornherein klar war, dass die Sache wohl auf eine Vampir-Liebesgeschichte hinauslaufen würde. Der Inhalt war dann aber doch ein wenig anders als erwartet:
Dimitri ist Sänger von niederer Herkunft und unglücklich in eine junge Adelige verliebt. Als er eines Tages von einem Pferd totgetrampelt wird, scheint seine kurze Geschichte bereits zu Ende. Doch bald darauf erwacht er wieder als sei nichts geschehen. Ein geheimnisvoller Mann erscheint auf der Bildfläche, der Dimitri erklärt, dass er als Vampir wiedergeboren wurde. Doch anders als Vampire wie man sie aus unzähligen Geschichten kennt, sind diese Exemplare Pflanzen, deren Samen sich in frischen Männerleichen einnisten und auf Insekten als Schutzgeister angewiesen sind. Außerdem können sie sich nur einmal im Leben mit einer Frau paaren, um neue Samen zu erzeugen. Anschließend sterben beide Partner. In seiner Verzweiflung will Dimitri seinem Leben ein Ende setzen, indem er versucht, seine heimliche Liebe zu vergewaltigen. Doch der Versuch misslingt und die junge Frau wird in ein ewiges Koma versetzt.
Schwenk in die Gegenwart: Azusa ist Lehrerin und hat ein Verhältnis mit einem ihrer Schüler. Als sie beide in einen schweren Unfall verwickelt werden, erscheint Dimitri an ihrem Krankenbett und schlägt ihr einen Handel vor: Er rettet den schwer verletzten Schüler, dafür schenkt sie ihm ihr Leben. Ohne zu zögern willigt Azusa ein und wacht kurz darauf in einem fremden Körper auf – dem Körper von Dimitris ehemaliger Liebe. Nun umgeben von mehreren Vampiren, erhält sie den neuen Namen Alice. Ihre neue Aufgabe in der Gruppe ist leichter erklärt als tatsächlich durchgeführt: Sie soll aus ihnen den geeignetsten Kandidaten auswählen, um sich mit ihm fortzupflanzen.
ISBN 978-3551793348
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Disgaea DS
Endlich habe ich den ersten Teil der Disgaea Reihe auch als Handheld-Version für den Nintendo DS. Eigentlich ist der einzige Grund, weshalb ich so lange gewartet habe, lediglich, dass ich nicht allzu viel Geld für etwas ausgeben möchte, was ich im Grunde schon gespielt habe. Tatsächlich ist dieses Spiel schon vor etlicher Zeit unter dem Titel Disgaea – Hour of Darkness für die Playstation 2 verkauft worden. Obwohl hierzulande bereits der vierte Teil erschienen ist, ist dieses rundenbasierte Taktik-Rollenspiel, dem sogar schon eine eigene Anime-Serie spendiert wurde, eigentlich kaum bekannt. Worum geht es also?
Die Dämonenwelt ist in Aufruhr, seit vor zwei Jahren der Overlord, der König der Dämonen, verstorben ist. Seitdem versucht jeder, den nun freien Thron für sich zu beanspruchen. In diesem Chaos schafft es die Dämonin Etna endlich, den rechtmäßigen Thronfolger Laharl aus seinem zweijährigen Schlaf zu erwecken. Der ist natürlich wenig erfreut, dass man ihn nicht früher geweckt hat – schließlich war bloß ein Nickerchen von gerademal zehn Tagen geplant gewesen. Dass sich andere Dämonen anmaßen, seinen Thron besteigen zu wollen, kann der freche Bengel natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so verliert er keine Zeit das dreiste Dämonenvolk in seine Schranken zu verweisen.
Die Schlachten in Disgaea erfolgen wie bei vielen Taktikspielen auf einem schachbrettähnlichen Feld, auf welchem Gegner und eigene Truppen abwechselnd ihre Züge machen. Besonders aufwändig ist das Aufrüstungssystem, in welches man beliebig viel Zeit investieren kann. Verbessern von Gegenständen in der Item World, einer Ansammlung zufallsgenerierter Spielfelder, Weiterentwicklung und Freischalten von neuen Mitstreitern und Überzeugungsarbeit im Dämonenrat. Hinzu kommt, dass man seine Charaktere theoretisch bis zu einem Level von 9999(!) steigern kann.
Leider musste für die Nintendo DS Version ein großer Teil der Sprachausgabe entfernt werden, die einen nicht unerheblichen Anteil an der Stimmung des Spiels hatte. Dies ist wohl dem geringeren Speicherplatz auf den Speicherkarten geschuldet. Zum Ausgleich gibt es im Vergleich zum Original eine zusätzliche Storyline mit Etna sowie einige tiefere Dungeons. Was auch viele vom Spielen diese Geheimtipps abhalten könnte: Das Spiel ist nur in Englisch erhältlich.
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Franken Fran, Band 5
Franken Fran von Katsuhisa Kigitsu fällt als Manga der Gattung Medical Horror eigentlich so ganz und gar nicht in mein Beuteschema. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich in gezeichneter Form selbst Horrorgeschichten ganz gut ertragen kann. Außerdem mag ich den tiefschwarzen Humor und den philosophischen Hintergrund vieler der einzelnen Geschichten.
Übrigens sind die Covers von Franken Fran per se recht erotisch gehalten. Das sollte jedoch niemandem als Kaufgrund genügen. Wenn es in diesem Manga nackte Haut zu sehen gibt, dann ist sie nämlich selten unversehrt.
Fran ist die Schöpfung des berühmten Wissenschaftlers Naomitsu Madaraki, der sich im zweiten Weltkrieg einen Namen mit seinen überragenden Fähigkeiten in der Biochemie gemacht hat. Als der Doktor eines Tages verschwindet, legt Fran einfach selbst Hand an. Ihre Forschungen bringen dabei ein um’s andere Mal die gruseligsten Kreaturen hervor, bei denen die Redewendung “wandelndes Ersatzteillager” teilweise wörtlich zu nehmen ist. Sofern anständig bezahlt wird, erfüllt sie außerdem selbst die seltsamsten Modifikationswünsche am menschlichen Körper. Diese setzt Fran gerne auch viel zu wörtlich oder nach eigenem Gutdünken um. Platz für Ethik oder die menschliche Psyche bleibt hier selten. Und so finden sich die Patienten am Ende der Operation meist in einer Situation wieder, die sie so eigentlich nicht gewollt haben.
Die einzelnen Kapitel von Franken Fran bilden jeweils abgeschlossene Geschichten, die allesamt Fran und ihr kleines Horrorkabinett als roten Faden enthalten. Die Zeichnungen sind nichts für schwache Nerven, denn der menschliche und tierische Körper wird hier auf nahezu alle erdenklichen Arten zerlegt und wieder zusammengeflickt und entsprechend auch in sehr detaillierten Bildern dargestellt. Auch sollte man besser keine Insektenphobie haben. Ihre werdet merken, warum. Wen das nicht schreckt, wird mit sehr schwarzem Humor und hin und wieder ein paar von Frans philosophischen Worten zu ihrem jeweils letzten Experiment belohnt.
ISBN 978-3862012602
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Spice & Wolf, Band 6
Spice & Wolf von Keito Koume, Isuna Hasekura und Ju Ayakura – endlich mal wieder ein wirklich guter und zudem auch noch ungewöhnlicher Fantasy-Manga in entsprechendem Setting. So etwas scheint mir heutzutage wirklich selten geworden zu sein. Auf das Erscheinen freue ich mich immer wieder auf’s Neue.
Lawrence ist ein fahrender Händler, der von seinem eigenen Laden träumt. Die Welt, in der er lebt, befindet sich im Umbruch von den alten Göttern hin zum Christentum. Als er eines Tages Handel mit einem heidnischen Dorf treibt, in dem noch eine alte Erntegottheit verehrt wird, findet er bald darauf einen blinden Passagier auf seinem Karren. Eine junge Frau, mit Wolfsohren und -schwanz ausgestattet und vollkommen nackt, stellt sich als die Erntegottheit Holo vor. Diese hatte schon lange den Wandel im Denken der Dorfbewohner gespürt und sich daher in den Weizen geflüchtet, den Lawrence kurz zuvor in deren Dorf erworben hatte. Sie bittet den Händler, sie auf seinen Reisen mitzunehmen, um in ihre alte Heimat zurückzukehren. Lawrence willigt ein und muss bald feststellen, dass die Erfahrung und die Fähigkeiten der “weisen Wölfin” ihm von großen Nutzen für seine Geschäfte sind.
Wie man vielleicht schon aus der Beschreibung herauslesen kann, geht es in Spice & Wolf weniger um wilde Schwertkampf-Abenteuer wie in vielen üblichen Fantasy-Geschichten. Vielmehr stehen der Handel und das kluge Taktieren im Vordergrund. Die süße und intelligente Holo sorgt hierbei für einen angemessenen Level an Niedlichkeit und mit ihren frechen Sprüchen für einen leichten aber nicht überzogenen Schuss Humor.
In diesem Band wird gegen Ende ein leichter Stilwechsel vollzogen: Weg von den weichen Bleistift(?)-Strichen mit Computerschattierungen hin zu schärferen Federzeichnungen mit Rasterfolie. Das ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, weil die skizzenhafte Linienführung beibehalten wird, könnte mit der Zeit aber trotzdem funktionieren. So langsam dürfte sich der Releasezyklus wohl verlangsamen, denn Band 7 ist in Japan erst Ende Februar dieses Jahres erschienen. Ich bin jedenfalls schon gespannt darauf.
ISBN 978-3862012473
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Talisman Himari, Band 1
Eine der künftig recht vielen Neuerscheinungen von Planet Manga in der Kategorie Erotik und Ecchi ist Talisman Himari (orig. Omamori Himari) von Matra Milan. Für mich gab’ es eigentlich nur einen “vernünftigen” Grund, in diese Serie reinzuschauen: Es kommt ein Katzenmädchen darin vor. Man sieht es mir vielleicht nicht an, aber ich liebe Geschichten mit Katzenmenschen. Sie sind süß, knuddelig, tollpatschig und meist dumm wie trocken Toastbrot. Das sorgt in der Regel für recht kurzweiligen Slapstick-Humor mit der einen oder anderen leichten Erotik-Einlage, macht aber in Sachen Tiefgang auch nicht unbedingt viel her. Die gute Nachricht bei Talisman Himari: All diese Attribute treffen nicht oder nur teilweise auf die Hauptprotagonistin Himari zu. Die schlechte Nachricht: Es scheint auch sonst nicht viel aus ihr gemacht zu werden.
Yuuto ist seit sieben Jahren Vollwaise. Seine gute Freundin Rinko und deren Eltern kümmern sich seither um ihn. Als Yuuto 16 Jahre alt wird, taucht mit einem Mal eine Ayakashi (Dämonen) Frau namens Himari in seinem Leben auf, die ihm nicht nur die plötzlich aufkreuzenden anderen Ayakashis vom Hals hält, sondern ihm auch sehr eindeutige Avancen macht. Wie der Junge nämlich erfahren muss, ist er der Nachfahre einer Linie von Oni-Tötern und Himari fortan seine Beschützerin, die vor langer Zeit an einen Vertrag mit seinem Großvater gebunden wurde. Da die übrigen Dämonen noch die eine oder andere Rechnung mit Yuuto’s Blutslinie offen haben, muss er also fortan um sein Leben bangen. Blöd nur, wenn der frisch gewonnene Bodyguard ein anhänglicher Katzen-Ayakashi ist und man selbst auf Katzen allergisch reagiert …
Tatsächlich ist Talisman Himari sowohl in Japan als auch in den USA recht erfolgreich gewesen. Eine Light-Novel-Reihe sowie eine Anime-Verfilmung zeugen ebenfalls von diesem Erfolg. Ganz nachvollziehen kann ich das nach dem ersten Band allerdings nicht. Er präsentiert sich trotz ständiger Versuche nicht wirklich unterhaltsam, da durchweg vorhersehbar und auch nicht übermäßig erotisch, sofern man nicht noch mitten in der Pubertät steckt. Auch die für diese Manga-Gattung obligatorischen Ausflüge in Bekleidungsgeshäfte und an den Strand lassen nicht viel übrig als das übliche “Gnihihi, hat die dicke Ti****”, “Uiuiui, ihr Venushügel drückt sich durch den Badeanzug” oder “Hihi, man sieht ihr Höschen”. So bleiben ein paar ganz niedliche und durchgehend saubere Zeichnungen und ein bisschen Eifersuchtsgeplänkel zwischen Rinko und Himari. Das Ende des Bandes scheint außerdem darauf hinzudeuten, dass man sich in Richtung Harem Manga bewegen möchte. Wirklich neue Ideen, die dieses Werk von anderen abheben könnten, bleiben aber bis zum Schluss Mangelware. Vielleicht sind es auch nur die üblichen Anlaufschwierigkeiten der ersten Bände. Daher werde ich vielleicht noch irgendwann den zweiten Band besorgen – sonderlich weit oben auf der Wunschliste steht der allerdings nicht. Dafür ist mir der bei Planet Manga übliche, sehr gesalzene Preis von 7,95 EUR je Band dann doch ein wenig hoch.
ISBN 978-3862012534
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