TiCon 2014: Saison-Auftakt mit Tigerstreifen

TiCon 2014: ArmbandAufmerksame Twitter-Follower haben es vielleicht schon mit bekommen: Am Samstag hat es uns ganz spontan auf die kleine aber feine Convention TiCon in Würzburg verschlagen. Damit bildet die “Convention mit dem Tiger” unsere erste Station in diesem Jahr. Eine Vorbestellung lässt so eine Spontanaktion zwar nicht zu, mit sechs Euro pro Person am Samstag, fünf Euro  am Sonntag oder neun Euro für das gesamte Wochenende an der Tageskasse liegt der Eintritt aber sowieso im ganz komfortablen Taschengeld-Bereich. Wie es uns so ergangen ist, erfahrt ihr wie immer nach dem Klick:

Um zehn Uhr morgens sollte die Veranstaltung los gehen und da wir wie immer ein paar Artikel im Bring & Buy Bereich los werden wollten, waren wir auch pünktlich zur Eröffnung vor Ort. Wer mit dem Auto anreist, findet problemlos etliche Parkhäuser bzw. parkscheinpflichtige Parkplätze am Straßenrand in der Nähe. Mit einer maximalen Tagespauschale von 16 Euro zahlt man hier allerdings mehr als für die Convention an sich. Ein kostenloser Parkplatz soll laut TiCon-Webseite an der Haltestelle Talavera existieren. Dieser ist allerdings ein gutes Stück entfernt auf der anderen Mainseite und so gönnten wir uns den Luxus des Parkhausaufenthalts.

Auch wenn die Schlange bei weitem nicht so lang war wie bei anderen Conventions, mussten wir doch immerhin eine satte Stunde anstehen, ehe wir endlich an unsere Eintrittsbändchen kamen. Und selbst in der zweiten Parallelschlange für Vorbesteller schien es nicht nennenswert schneller voran zu gehen. Unser Glück, dass es immerhin ein zwar kühler, aber an sich doch angenehm sonniger Tag werden sollte.

TiCon 2014: InnenhofDafür ging beim Bring & Buy dann alles recht flott und ohne großes Anstehen von statten. Der große Ansturm kam sowieso erst gegen Mittag auf. Das Besondere hier: Das Anbieten von Artikeln ist vollkommen kostenlos und verläuft auch ganz ohne die sonst übliche Provision für den Veranstalter! Ebenfalls interessant ist der kleine Give & Take Tisch, wo man alten, schwer verkäuflichen Kram einfach kostenlos für Interessierte ablegen kann. Dieser Tisch kam ganz ohne Helfer aus und wir waren ernsthaft überrascht, wie problemlos die Sache funktionierte ohne dass sich gleich jemand den kompletten Tischinhalt in die Taschen füllte. Allerdings versagte hier mangels Helfern etwas, auf das beim Bring & Buy noch hoher Wert gelegt wurde: Der Jugendschutz. Hierauf müsste man bei späteren Veranstaltungen eventuell doch noch das eine oder andere Auge werfen.

TiCon 2014: HändlerflurFür eine kleine Convention bietet die TiCon recht viele Angebote von kommerziellen und privaten Händlern. Das rund um einen blickgeschützten Innenhof errichtete Gebäude des Jugendzentrums Café Dom@in bildete mit seinen schön gestalteten Fluren einen tollen Rundweg, um alles in Ruhe zu betrachten, ohne sich gleich gegenseitig auf die Füße zu steigen.

Im Anschluss an unseren ersten Rundgang zog es uns in den Saal, in dem die Eröffnung statt finden sollte. Zwar war alles mehr oder weniger ausgeschildert, dennoch hatten wir zunächst Probleme unser Ziel zu finden. Der erste Eindruck zu den Räumlichkeiten: Riecht nach Turnhalle, sieht aus wie Turnhalle, ist auch eine. Allerdings eine mit Bühne und gut ausgestatteter Technik, in der die Zuschauer zunächst fröhlich mit Kamellen bombardiert wurden (ich schreibe diesen Bericht also nicht gänzlich ungeschmiert), um letzten Endes von den „echten“ Ghost Busters vor schleimigen Kreaturen gerettet zu werden. Letztere sollten zudem auf der noch am selben Abend stattfindenden Disko-Veranstaltung auflegen. Zudem wurde man über diverse Veranstaltungen und Workshops informiert. Neben dem üblichen Standardprogramm wie Schreiben oder Perückenstyling wurden hier auch einige ungewöhnliche Workshops vorgestellt. Welcher Cosplayer hat sich angesichts der Ausstattung diverser Animeladies schließlich nicht schon einmal gefragt, wie man „Fake Boobs“ (falsche Brüste) professionell herstellt?

TiCon 2014: Ghost BustersNach so viel Aufregung im Angesicht des Todes (oder zumindest so etwas Ähnlichem) gelüstete es uns zu fortgeschrittener Mittagsstunde zunächst einmal nach etwas Handfestem. Im Gebäude selbst konnte man sich mit einem zwar eher kleinem, aber dafür finanziell erschwinglichen Angebot verköstigen. Eine Portion Pommes war für zwei Euro zu haben, Schnitzel mit Pommes für vier Euro. Zudem standen noch Frühlingsrollen und diverse Softdrinks zur Auswahl. Zwar musste man zu diesem Zweck in Essenswertbons zu fünf oder zehn Euro investieren, nicht eingelöstes Guthaben konnte man sich aber bis abends problemlos wieder erstatten lassen. Das einzig Ärgerliche an der Prozedur war, dass man sich auf diese Art an zwei Schlangen anstellen musste, ehe man etwas zwischen die Zähne bekam. Dafür wurde man aber mit wirklich verdammt guten Pommes belohnt.

TiCon 2014: SaikoroNächste Con-Station sollte die Band Saikoro sein. Viel hatten wir vorher nicht über sie gewusst. Immerhin ein Youtube Kanal existiert, in dem sich der geneigte Zuschauer ein paar Kostproben anschauen kann, ebenso wie eine Facebook-Seite. Trotz eher weniger Besucher im Saal schaffte man es doch mit diversen Coversongs japanischer Bands und deutscher Openings sowie gelungenen Eigenkreationen Stimmung im Saal zu verbreiten. Positiv fiel mir außerdem die Soundabmischung auf, die nun leider auf vielen anderen Conventions oftmals zu einem schier unlösbaren Problem ausartet.

TiCon 2014: HofgartenIm Anschluss wurde es Zeit, auch einmal die Umgebung zu erkunden. Würzburg hat in Sachen historischer Gebäude einiges zu bieten und das Café Dom@in liegt sehr günstig direkt neben der Residenz Würzburg und angrenzend an den sehr gepflegten Hofgarten, der für die Öffentlichkeit freigegeben ist. Beides bietet bereits tolle Kulissen für gelungene Cosplay-Shootings, wie Grünflächen, Wäldchen, efeuumrankte Mauern oder Springbrunnen. Wer aber noch andere Orte sucht, der wird auch noch in der näheren Umgebung fündig werden.

TiCon 2014: Café am DomAuf der Suche nach einem Café wollten wir uns die ebenfalls sehr hübsche Innenstadt rund um den Würzburger Dom anschauen. Dazu mussten wir einfach nur von der Residenz ausgehend der Hofstraße folgen. Nach einer kurzen Passage durch eine Unterführung trafen wir hier unter anderem auf eine Gruppe sozial akzeptierter Cosplayer – auch bekannt als Mittelaltermarkt. Nach Bratwürstchen war uns zwar nicht mehr, aber dafür fanden wir hier einen kleinen Geheimtipp für Con-Besucher vor: Das Café am Dom bietet eine breite Auswahl ganz toller Torten und wirklich freundlicher Bedienung, die sich vermutlich noch eine ganze Weile an uns erinnern wird. Denn unserem diesmal aus vier Personen bestehenden Trupp fielen immerhin sieben Stücke Torte zum Opfer. Weitere vier wanderten anschließend noch mit nach Hause. Hatte ich schon erwähnt, dass es uns hier sehr gut geschmeckt hat?

Zurück auf dem TiCon-Gelände stand eine Showgruppe auf dem Programm. Über die Pokéwalkers konnten wir bisher nicht viel in Erfahrung bringen. Immerhin besteht diese Gruppe auch erst seit 2012, hatte aber schon auf der letzten TiCon und anderen Conventions ihren Auftritt. Spezialisiert hat man sich – wie der Name schon verrät, auf Tanz-Theater rund um das Thema Pokémon. Auf der TiCon feierten sie Premiere mit ihrem neuesten Stück Super Poké Brothers: Der Pokémon Trainer aus dem Videospiel Super Smash Brother Brawl ist frustriert. In seiner eigenen Welt war er ein Held, hier stehen ihm aber lediglich drei Pokémon zur Verfügung. Das macht ihn zu einem der schwächsten Kämpfer in dieser ihm so fremden Umgebung. Als er einen mysteriösen Pokéball findet, wird er von einem geheimnisvollen Doktor in seinem Pokédex dazu ermutigt, das darin befindliche Taschenmonster auch einzusetzen. Von diesem Moment an sollte Super Smash Bros. Brawl nicht mehr so sein, wie es einmal war.

TiCon 2014: PokewalkersSowohl Gesang als auch Schauspiel-Stimmen kommen bei dieser Gruppe vom Band. Das wirkt Timing-Problemen mit den teilweise im Hintergrund laufenden Videos entgegen. Das Playback funktionierte dabei überraschend gut. Zwischendurch habe ich mich doch dabei ertappt, nach den zugehörigen Mikrofonen zu suchen. Diese Aufnahmen im Voraus hatten allerdings auch den entscheidenden Nachteil, dass die Stimmen zum großen Teil wie abgelesen wirkten.

Natürlich durfte auch der obligatorisches Besuch im Maid Café nicht fehlen. Die Maids und Hosts des TiiTime mit ihren getigerten Halsbändern und Krawatten kannten wir schon von ihrer Zusammenarbeit mit dem Maido no Kisetsu auf der letztjährigen Hanami. Unser Weg führte uns dazu in den Keller, in einen als „Dunkelcafé“ gekennzeichneten Raum. Eigentlich immer ein bisschen schade, wenn die bunten Cafés in den unteren Etagen versteckt werden. Nicht nur wegen dem Hauch von Rotlichtmilieu, den die doch eigentlich ganz fröhliche Veranstaltung dadurch unweigerlich ausstrahlt.

TiCon 2014: Vanilledonut im TiiTimeDa wir schon (wie immer) recht spät dran waren, waren unsere Chancen eher gering, noch einen Platz zu bekommen. So mussten wir noch einen Moment warten, bekamen dann aber doch noch ein Eckchen bei der lieben Paru-chi. Unserer Maid brachten wir bei der Gelegenheit gleich mal das Spielchen Zombiewürfel bei, das wir ebenfalls auf der letzten Hanami kennen gelernt hatten. Das Menü dazu: Russischer Zupfkuchen, Vanille-Donuts und grüner Tee. Letzterer von mir ein wenig zu hastig hinunter gestürzt, da wir den Betrieb zu fortgeschrittener Stunde nicht unnötig lange aufhalten wollten.

Nachdem wir unsere Gebrauchtwaren ebenso schnell und problemlos abgeholt hatten wie wir sie auch abgeben konnten sowie einer weiteren Shoppingrunde endete dann auch schon unser erster, eintägiger Besuch auf der TiCon. Insgesamt gefiel uns das ordentlich organisierte, aber doch sehr familiäre Ambiente hier richtig gut. Auch die Lage des Veranstaltungsorts, von wo aus man nicht besonders weit für schöne Foto-Hintergründe laufen musste, sprach für sich. Ebenso wie die schülerfreundlichen Eintrittspreise, die auch zu Spontanbesuchen wie den unseren einladen. Manch’ einen von uns wird man hier sicher wieder antreffen können.

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