Matsu’s fette Beute (KW 12 / 2012)

In dieser Woche waren die neuesten Carlsen Manga Erscheinungen dran. Allen voran einer meiner derzeitigen Shonen-Manga Favoriten Defense Devil. Außerdem der vierte Band von Twinkle Stars, einer Serie, von der ich noch gar nicht erzählt habe. Ich mache heute einfach mal keine großen Worte und präsentiere euch die drei Manga dieser Woche:

Defense Devil, Band 4
Nun kann man sich wohl langsam endgültig vom Anwalts-Thema verabschieden und sich den Action-Szenen zuwenden. Schade eigentlich, ein paar Kapitel mehr zu dem Thema hätte ich eigentlich schon noch gerne gelesen. Dafür kann der Zeichner nun voll seine Stärken ausspielen. Denn die Kämpfe sind wie immer gekonnt und detailreich in Szene gesetzt. Während in Kucabaras Heimat nun alles drunter und drüber geht, lernt er einige Lektionen in Sachen Teamwork. Es zeichnet sich jetzt recht eindeutig eine klassische Yin-Yang-Geschichte ab: Die Welt ist nunmal nicht immer nur schwarz oder weiß. Langweilig wird die Sache durch freche sowie dramatische Ideen trotzdem nicht. Die kleine Jupiter tut mir furchtbar leid. Also gib’ ihm Saures, Kucabara – du weißt ja, wen ich meine 🙂
Auch hier wieder ein gut gelungener Band, welcher diesmal, wie schon erwähnt, seinen Schwerpunkt auf die Action-Elemente verlagert. Am Anfang nimmt die Geschichte hier noch einen relativ stereotypen Lauf, wendet sich dann aber den interessanteren Stellen zu. Einen wirklichen Cliffhanger gibt es am Ende zwar nicht, trotzdem freue ich mich schon auf den nächsten Teil.
ISBN 978-3551794741
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Pandora Hearts, Band 7
Ja, ja, Pandora Hearts. Nachdem ich die ersten Bände nochmal gelesen habe, komme ich so langsam hinterher. Das hat weniger mit der Qualität der Geschichte als vielmehr mit den vielen sich überlagernden Ereignissen zu tun. Zudem kommen wirklich viele Charaktere sowie diverse Herrscherhäuser aus Gegenwart und Vergangenheit vor, welche teilweise auch noch um mehrere Ecken miteinander verbunden sind. Alles andere als eine leichte Bettlektüre, also. Es ist außerdem ziemlich schwierig, über die jeweiligen Bände zu schreiben, ohne groß zu spoilern. Das musste ich schmerzlich feststellen, als ich neulich einen kurzen Blick in den entsprechenden Wikipedia-Beitrag geworfen habe. Denn Pandora Hearts legt viel Wert auf eine verschachtelte und sich nur langsam auflösende Erzählweise, in der sich die Ereignisse jedes Mal regelrecht überschlagen und die Hintergründe trotzdem zunächst im Dunkeln bleiben.
Das Internats-Kapitel wird in diesem Band abgeschlossen und Oz erfährt noch ein bisschen mehr zur Vergangenheit rund um den Abyss. Langsam aber sicher tasten er und Alice sich vorwärts in der Geschichte der Tragödie von Sablier und decken dabei manch ein düsteres Geheimnis auf.
Wie gesagt ist Pandora Hearts keine leichte Kost, die man mal nebenbei lesen kann. Wer detailliert ausgefeilte Welten mit möglichst vielen Konfliktherden mag, wird hier garantiert seine Freude haben. Für Freunde unkomplizierterer Unterhaltungs-Lektüre ist dieser Manga allerdings wenig geeignet.
ISBN 978-3551794277
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Twinkle Stars, Band 4
Achja, Twinkle Stars von Natsuki Takaya. Irgendwie hat sich dieser Manga von der Fruits Basket Zeichnerin zu meinem Sorgenkind entwickelt. Eigentlich habe ich Twinkle Stars, in Japan auch bekannt unter dem Titel Hoshi wa Utau (dt.: Die Sterne singen), nur angefangen, weil ich den Fruits-Basket-Anime sehr gemocht habe. Seit dem ersten Band warte ich nun auf das erlösende Ereignis, aber es will einfach nicht eintreffen. Ohje, geht das wirklich noch bis zum letzten, dem elften Band so weiter?
Sakuya Shiina hat das Schicksal übel mitgespielt. Von ihren Eltern verstoßen lebt sie nun bei ihrem nichtsnutzigen, jedoch gutherzigen Cousin Kanade und hält sie beide mit Nebenjobs über Wasser. Trotz alledem hat sie ihr Lächeln nicht verloren und frönt zusammen mit ihren Freunden in einem Schulclub ihrem liebsten Hobby, dem Betrachten der Sterne. Ihr Leben wird ein weiteres Mal durcheinandergebracht, als an ihrem achtzehnten Geburtstag ein junger Mann namens Chihiro zu Besuch kommt und ihr ein Kleid schenkt. Sakuya ist zwar verwundert, hält ihn jedoch für einen Freund ihres Cousins. Der jedoch weiß nichts von einem Chihiro und hatte ihn nur eingeladen, da er ihn seinerseits für Sakuyas Freund gehalten hat. Als Sakuya den jungen Mann daraufhin zur Rede stellt, erklärt er unumwunden, dass er sie hasst. Trotz dieser harten Worte geht Chihiro ihr fortan nicht mehr aus dem Kopf. Als dieser kurz darauf an ihre Schule wechselt, ist dies der Beginn einer sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte.
Twinkle Stars enthält zwar reichlich dramatische Schicksale und durchaus interessante Charaktere. Trotzdem fällt es einem sehr schwer, mit der Geschichte wirklich warm zu werden. Fast jeder aufkeimende Konflikt wird sehr schnell wieder erstickt oder “tot gelächelt”. So bleibt Sakuyas Leben trotz aller Geheimnisse um sie und Chihiro leicht und plätschernd, fast schon langweilig. Eigentlich wartet man die ganze Zeit nur auf einen richtigen Paukenschlag, welcher die Charaktere aus ihrer Lethargie reißt und endlich zu Handlungen zwingt. Aber dieser will und will sich einfach nicht einstellen. Tatsächlich ist hauptsächlich Chihiro das Element der Geschichte, das einen halbwegs bei der Stange hält. Man will einfach wissen, was dieser Junge verdammt nochmal für ein Problem hat. Wer viel Geduld mit den Charakteren mitbringt, wird vielleicht das eine oder andere an Twinkle Stars finden. Wer jedoch Geschichten mit viel offen ausgetragenen Konflikten bevorzugt, sollte von dieser Serie doch lieber Abstand nehmen.
Wegen paralleler kapitelweiser Veröffentlichung im DAISUKI Magazin hat Twinkle Stars übrigens wie üblich einen sehr langen Erscheinungszyklus von etwa 5 Monaten zwischen den einzelnen Bänden.
ISBN 978-3551782069
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