Manga-Comic-Convention 2014 (Sa) – Neue Halle, großer Andrang

Manga-Comic-Convention 2014: SchirmeVom 13. bis 16. März fand auch in diesem Jahr wieder die Leipziger Buchmesse statt. Sie zählt unter anderem zu einem der wichtigsten Szene-Treffen der Anime- und Manga-Community. In diesem Jahr und nach etlichen Reibereien mit Fans, Verlagen und Besuchern ist diese nun erstmalig durch eine Parallelveranstaltung in einer eigenen Halle ergänzt worden, der Manga-Comic-Convention oder kurz MCC. Immerhin vergrößerte sich die Ausstellungsfläche so von 69000 auf insgesamt 84500 Quadratmeter. Viel Platz für Veranstaltungen und Grund genug uns die Sache zum ersten Mal selbst vor Ort an zu schauen.

Entschieden haben wir uns nach einigen Überlegungen für den Veranstaltungs-Samstag und -Sonntag. An diesen Tagen fanden in unseren Augen die meisten interessanten Hauptattraktionen wie Signierstunden, Showgruppen und Konzerte statt. Außerdem muss unter der Woche schließlich noch der eigene Lebensunterhalt verdient werden.

Natürlich werde ich euch nun wieder von diesen zwei Tagen berichten. Los geht es wie immer nach dem Klick:

Inhalt

Leipzigs frostiger Empfang

Nicht später als fünf Uhr morgens quälten wir uns an diesem Wochenende aus dem Bett, um unsere Reise nach Leipzig anzutreten. Dass wir noch nie auf der dortigen Messe gewesen sind, hat schließlich einen triftigen Grund: Eine nicht zu unterschätzende Entfernung von unserem sonstigen Aktionsradius.

War es die letzte Woche zumindest bei uns bereits frühlingshaft warm, so musste unser Kleinwagen ab etwa einer Stunde vor Leipzig zunächst mit Platzregen, dann mit eisigen Sturmböen kämpfen. Dennoch kamen wir zwar in großzügigen Schlangenlinien, aber doch wohlbehalten an, um mit großen Augen und offenen Mündern den Stau vor dem Messegelände zu erblicken. Dass der Samstag der besucherreichste Tag sein würde, war zwar schon aus der Erfahrung klar. Dass die Leipziger Buchmesse an diesem Tag aber einen neuen Besucherrekord aufstellen würde, erfuhren wir erst später. Wir empfehlen Autofahrern wärmstens, sich nicht in der Schlange einzureihen und alternativen Beschilderungen zu folgen. So haben wir mangels Ortskenntnis zwar eine Ehrenrunde um das gesamte Gelände gedreht, konnten uns aber geschickt am Stau vorbei mogeln.

Auf dem uns zugewiesenen Parkplatz angekommen, der mit fairen sechs Euro Tagespauschale zu Buche schlug, kannte der starke, kalte Wind noch immer kein Erbarmen. Weder mit uns noch den bereits zahlreich vertretenen Cosplayern. Wohl dem, der ein paar Haarbänder für seine bunte Langhaarperücke zur Hand hatte.

Eintritt – Es gibt “Geschenke”

Wer die MCC einschließlich Buchmesse besuchen möchte, kann seine Tickets entweder an der Tageskasse erwerben oder hat sich bereits im Vorverkauf welche gesichert und ausgedruckt. Wer an zwei oder mehr Tagen vor Ort sein will, dem empfehle ich dringend eine Dauerkarte anstelle von zwei oder mehr einzelner Tageskarten. Neben dem günstigeren Preis auch schlicht aus dem einfachen Grund, dass man mit einer Tageskarte zwingend in den Messehallen bleiben muss, da die Tickets beim Verlassen direkt verfallen. Gerade für Leute, die vielleicht zwischendurch noch einmal an ihr Auto wollen, ist das eher ungünstig. An der Tageskasse schlug eine Tageskarte mit 16,50 EUR bzw. 17,50 EUR (Samstag) zu Buche, eine Dauerkarte kostete 32,00 EUR. Es gab allerdings auch noch diverse Auszubildenden- und Gruppenrabatte. Zudem bot man ein auf 250 Exemplare limitiertes MCC-Spezialpaket an, das vor Ort kräftige 63,00 EUR kostete. Gut, dass ich es mir voller Neugierde im Frühbucher-Vorverkauf für „nur“ 55,00 EUR gesichert habe. Ein schneller Blick was enthalten war:

Manga-Comic-Convention 2014: Spezialpaket MCC-SpezialAm wichtigsten natürlich die Dauerkarte für alle vier Messe-Tage. Des Weiteren enthielt das Paket eine Umhängetasche aus schwarzem Kunstleder mit Aufdruck des MCC-Maskottchens. Darin ein Programmheft sowie drei überraschend aktuelle Manga. Demon Lord Camio von Chasm ist immerhin erst in diesem Monat erschienen und auch der erste Band von Utako Yukihiros Mimic Royal Princess fand erst letzten Monat seinen Weg in die Buchläden. Der erste Band von Tales of Xillia von hu-ko stammt noch aus der letztjährigen Wintersaison. Zudem erhielt man noch das Heftchen Super Circus aus dem Comic Culture Verlag, sowie einige Flyer und Gutscheine, die man aber auch an den jeweiligen Messeständen ohne das Paket hätte vorfinden können.

Zudem bekommt man eine Art VIP-Armbändchen, das aber vor allem für Cosplayer interessant ist. Man erhält damit kostenfreie Nutzung der Garderobe und Umkleidekabinen. Außerdem sind beide Angebote am Messe-Samstag und -Sonntag bis 12:00 Uhr ausschließlich Spezialpaket-Inhabern vorbehalten.

Ansonsten kam man als VIP in den Genuss einer Fastlane beim CosBase Cosplay-Fotoshooting. Man durfte also an die übliche Schlange vorbei und erhielt darüber hinaus auch ein Sedcard-Shooting mit mindestens fünf Fotos in unterschiedlichen Posen.

Wie schon erwähnt ist das klasse für Cosplayer, für Otto-Normal-Besucher wie ich es meistens bin, entpuppte sich das Zauberbändchen aber leider als unbrauchbar.

Die Manga haben einen Gesamtwert von rund 21,00 EUR, dazu kommt die Tasche und der lediglich für Cosplayer wirklich interessante VIP-Aspekt. Verglichen mit dem normalen Preis einer Dauerkarte lohnt sich die Investition für Normalos nur bedingt, es sei denn man ist wirklich scharf auf die Umhängetasche. Der Fairness halber muss ich aber dazu sagen: Das war mir schon von vornherein bewusst, denn anders als auf anderen Conventions wurde der Inhalt der Tasche bereits eine ganze Weile im Voraus bekannt gegeben.

Erste Orientierung: Wo geht’s zum Bring & Buy?

MCC 2014: Willkommensplakate Yuna Kagesaki und Sakae EsunoHinein ging es – weil näher und draußen saukalt – durch den Haupteingang der Messe. Sofort fand man sich in einem riesigen voll verglasten Forum wieder, in welchem hauptsächlich Fernsehsender ihre Lager aufgeschlagen hatten. Außerdem verteilten sich in der unteren Etage diverse Lebensmittelstände. Die dortigen Baumspaliere werden von Cosplayern und Fotografen als Kulisse sehr geschätzt. Das wissen natürlich auch die Damen und Herren von der Presse. Von hier aus führen jeweils links und rechts Gänge in die weiteren Veranstaltungshallen. Halle 1 zu finden war entsprechend einfach. Überhaupt dorthin zu gelangen war allerdings angesichts der bereits um halb Elf beträchtlich angewachsenen Menschenmassen eine Kunst für sich. Dieses Gedränge konnte man sich sparen, wenn man statt des Haupteingangs den separaten Eingang von Halle 1 nutzte, der direkt von außen erreichbar war.

Auch wenn das erste Ziel bereits klar war – fast schon traditionell ist das der Bring & Buy – fiel uns die Orientierung in der Halle trotz Lageplans im Programmheft schwer. Erst nach mehrmaligem Hinschauen konnten wir die kleine Randnote neben dem Kyudo-Stand ausfindig machen. Nur ein relativ kurzer Weg von der Kasse aus, aber angesichts der Besucherströme, die einen mal in die eine und mal in die andere Richtung schubsten, war ein gezieltes Durchkommen gar nicht so leicht. Manch einer forderte im Scherz bereits Straßenverkehrsordnungen für die Messebesucher.

Der große Andrang warf noch ein weiteres Problem auf: Zwar stellte mobiles Surfen im Internet kein Problem dar, Daten in soziale Netzwerke zu laden war jedoch, wohl aufgrund eines vollkommen überlasteten Upload-Kanals, ein Ding der Unmöglichkeit. Wer sich also über die seltsame Reihenfolge unserer Tweets am Samstag wunderte: Genau das war der Grund.

MCC 2014: Tokyopop StandAnders als auf anderen Veranstaltungen, bei denen im Bring & Buy meist ein Maximum von zwanzig oder gar nur zehn Artikeln vorgegeben ist, konnte man hier bis zu bemerkenswerte einhundert Gegenstände zum Verkauf anbieten lassen. Dabei war man nicht einmal ausschließlich auf den Anime- und Manga-Bereich beschränkt. Eine gute Gelegenheit, um beispielsweise eine Ladung Kleinvieh in Form einzelner Mangabände los zu werden. Interessanter Weise entpuppte sich der Stand selbst dann doch als bedeutend kleiner als man es von woanders gewohnt ist und so fragte man sich unweigerlich, wo das ganze Zeug eigentlich bleibt. Etwas merkwürdig war auch die Aufteilung der Angebote. So sah man sich als potentieller Käufer beispielsweise direkt an der Theke mit gleich vier Kartons voll von alten Zeitschriften, aus Heften ausgerissenen Postern und ursprünglich kostenlosen Vorschaukatalogen konfrontiert, während interessantere aber auch hochpreisige Artikel in das Regal im Hintergrund verschwanden. Wenn man jetzt nicht unbedingt die Kana für das gesuchte Artbook auswendig kannte, war es entsprechend schwierig eben jenes aus der Ferne zu finden, von der nahezu gegebenen Unmöglichkeit eines Spontankaufs ganz zu schweigen. Vielleicht hatte man verständlicher Weise Angst, dass während des Messetrubels etwas Teures abhanden kommen könnte. Aber mal im Ernst: Gratis-Previews an prominenter Stelle, wo man auch ein paar große, schwere und entsprechend nicht so leicht entwendbare Artbooks hätte ausstellen können? Ohne jetzt die genauen Beweggründe wirklich zu kennen, denn schließlich hat die Truppe bereits eine gewisse Erfahrung, sehe ich hier doch sehr viel verschenktes Potential für Käufer wie für Verkäufer.

Manga-Comic-Convention 2014: Gedränge um MesseständeAls wir endlich sämtliches Vorgeplänkel hinter uns gebracht hatten, war es auch bereits Mittag. Also schnell die nächste Veranstaltung herausgesucht und bloß nicht den falschen Menschenstrom auf dem Weg zum Japanischen Teegarten auf der anderen Seite der Halle erwischen. Auf unserem Weg bestaunten wir die wirklich wahnsinnig großen Messestände und die Vielzahl an außergewöhnlich guten Cosplayern, die sich an diesem Tag eingefunden hatten. Meinen Respekt, Leute!

Teetrinken für Lau und jede Menge Lärm

Manga-Comic-Convention 2014: TeekursRundherum in Minzgrün präsentierte sich der Japanische Teegarten, wo man sich – sofern die Geräuschkulisse der Halle es zuließ – zu einem gemütlichen Schwatz treffen konnte. Ausgeschenkt wurde natürlich japanischer grüner Tee. Und um eben jenen sollte es auch in dem hier statt findenden Vortrag gehen. Teekennerin Angelika Walter brühte direkt vor Ort verschiedene Teesorten auf und ließ die Besucher probieren, während sie ein wenig zur Herstellung der jeweiligen Sorten und deren Besonderheiten referierte. So lernten wir, dass grüner Tee recht empfindlich ist und daher nur niedrige Wassertemperaturen und sehr kurze Aufbrühzeiten verträgt. Nun weiß ich auch, was bei mir daheim immer schief geht, wenn so ein Tee vielleicht gerade einmal zwanzig Sekunden ins heiße Wasser darf.

Fünf verschiedene Teesorten konnten wir hier kennen lernen, die tatsächlich trotz gleicher Herkunftspflanze sehr unterschiedliche Aromen aufwiesen. Unser persönlicher Favorit war der Genmaicha, eine Teemischung mit Puffreis, wodurch sie eine deutliche Reisnote bekommt. Des weiteren vorgestellt wurden Sencha, Kukicha, Hojicha und Kabure. Allesamt soll man angeblich ganz normal im gut sortierten Teehandel bekommen – ich werde mich auf jeden Fall mal danach umschauen. Insgesamt also ein wirklich sehr interessanter Vortrag und angesichts unserer langen Anreise an diesem Tag tat das zusätzliche Koffein natürlich äußerst gut.

Manga-Comic-Convention 2014: Workshop Thermoplastische WerkstoffeDirekt nebenan befand sich der Workshopbereich, wo zu dem Zeitpunkt thermoplastische Werkstoffe vorgestellt wurden, die sich beispielsweise gut zum Bau von Cosplay-Rüstungen eigenen. Anders als bei der Teepräsentation hatte man den Referierenden hier allerdings kein Mikrofon zur Verfügung gestellt und so blieb den armen Leuten nichts anderes übrig, als über den allseits vorherrschenden Lärm hinweg zu brüllen.

Überhaupt war die Geräuschkulisse in Halle 1 sehr anstrengend. Zwar gab es mehrere Zonen, in denen man sich hinsetzen und ausruhen konnte, aber auch dort dröhnte es einem permanent im Schädel. Das ist zwar natürlich für solch große Messen, in denen es keine wirklich in sich abgeschlossenen Räume gibt, in den anderen Hallen schien der Geräuschpegel aber weit weniger intensiv zu sein. Vielleicht, weil hier viel mehr Stände unter anderem mit Geräusche schluckendem Teppichboden ausgestattet waren und weil natürlich weit weniger lärmende Veranstaltungen statt fanden.

Fragen und Antworten mit Kazue Kato

Zwischendurch gönnten wir uns ein paar kleine, aber dafür umso teurere Snacks. So musste man für einen einfachen Crepe mit Zimt und Zucker immerhin drei Euro, für drei Teriyaki-Spießchen fünf Euro hinblättern. Normale Preise für eine solche Veranstaltung, aber das richtige Essen haben wir dann doch lieber auf den Abend verschoben.

Auch in diesem Jahr haben sich die großen deutschen Manga-Verlage nicht lumpen lassen und wieder etliche interessante Gäste aus Japan einfliegen lassen. So konnte man in diesem Jahr das Servamp Zeichnerteam Strike Tanaka, Mirai Nikki Autor Sakae Esuno, AiON und Cheeky Vampire Schöpferin Yuna Kagesaki sowie die Blue Exorcist Zeichnerin Kazue Kato live erleben.

Letztere besuchten wir nun auf einer Frage- und Antwort-Runde, bei welcher zunächst zuvor ausgewählte Fragen der Fans beantwortet wurden. Leider durfte man während der Veranstaltung nicht fotografieren, aber dafür wurden die Fans im Vorfeld mit Fähnchen und Ansteckern versorgt.

Hier erfuhren wir, dass Kazue Kato in ihrer Schulzeit zunächst hauptsächlich Shojo-Manga gelesen hat und daher Zeichnerin werden wollte. Erst später las sie Akira von Katsuhiro Otomo und erkannte, dass auch noch andere Genres abseits von Shojo existierten. Mit 19 gewann sie den Tezuka-Preis. Von da an sollte es acht Jahre dauern, bis ihr bisher größter Erfolg Blue Exorcist erschien. Sich auf dem Weg dorthin immer wieder zu motivieren war ihrer Meinung nach sehr anstrengend, doch das Feedback der Leser ihrer damaligen Projekte half ihr darüber hinweg und diente ihr zudem auch als Inspirationsquelle. Nicht zuletzt war das Manga-Zeichnen auch ihr einziger Job, sodass sie sich durch diese Phase sowieso hindurch kämpfen musste. Als Assistentin arbeitete sie vor allem für Newcomer, aber beispielsweise auch für die Zeichnerin Daisuke Higuchi oder für Kentaro Yabuki (Black Cat und Love Trouble).

Auf Fragen nach dem typischen Tagesverlauf eines Mangakas antwortet sie, dass es so etwas nicht gibt. Es käme auf den Erscheinungsrhythmus der Reihe, das Magazin sowie den Erfolg der Serie an. Sie selbst zeichnet an zwei Wochen in Monat. In dieser Phase steht sie zwischen zehn und zwölf Uhr auf, bereitet alles für ihre Assistenten vor, welche um ein Uhr Nachmittags erscheinen, um dann etwa bis zehn Uhr abends zu arbeiten. Während der Storyboard-Phase arbeitet sie wann immer die nötige Inspiration vorhanden ist.

Das klingt nach einem recht einfachen Lebensstil. Am Rande wurde allerdings bemerkt, dass sie selbst auf dem Flug nach Berlin noch gezeichnet haben soll. Auch eine kleine Anekdote erfahren wir auf diese Weise: Da es schon einmal einen Unfall gegeben hat, soll es beim großen japanischen Verlag Shueisha nicht erlaubt sein, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.

Ihre Inspiration bezieht Kazue Kato aus allem möglichen wie Romanen, Manga, Artbooks, Filmen und Serien, aber auch über Freunde oder Fans. Von sich selbst behauptet sie viele Probleme beim Zeichnen zu haben, vor allem bei den Händen. Deshalb versuche sie wenigstens die Körper besonders gut zu zeichnen. Ansonsten mache ihr der weitere Verlauf einer Geschichte immer wieder Probleme.

Zu Blue Exorcist erzählte sie, dass sie nie mit so einem großen Erfolg gerechnet hätte und anfangs regelmäßig Angst hatte, dass die Reihe wieder abgesetzt werden könnte. Dass sie wie in diesem Moment vor einem Fanpublikum im Ausland sitzen würde, hätte sie nicht erwartet.

Die Inspiration zur Reihe kam ihr aus dem Hollywood-Film Brüder Grimm. Daher nahm sie die Idee der Exorzisten-Zwillinge. Danach recherchierte sie weiter und beschäftigte sich mit deutscher Literatur. Auf diese Art kam sie unter anderem zu dem Charakter Mephisto Pheles. In der Kurzgeschichtensammlung Time Killers existiert eine ähnliche Grundstory, allerdings ist diese eine abgespeckte Version von Blue Exorcist mit nur einem Einzelkämpfer, da die Autorin bereits vor dem Erscheinen der ersten Kapitel immer wieder sehr intensiv über die Geschichte nachgedacht und diese in einigen Werken unter gebracht hat, sofern sich die Gelegenheit bot. Das Ende hat sie bereits grob im Kopf, es wird aber natürlich noch nicht verraten und kann sich eventuell auch noch einmal ändern.

Ähnliche Antworten bekamen auch die Leute aus dem Publikum, die ausnahmsweise auch ohne vorherige Prüfung Fragen stellen durften. So hielt man sich sowohl zu dem Menschen, dessen Körper Mephisto übernommen hat, bedeckt, wie auch zu der Frage wie Shiro und Mephisto Freunde geworden sind. Bezüglich der weiteren Entwicklung der Beziehung zwischen Shiemi und Rin wurde auf den elften Band verwiesen. Fans können also weiterhin gespannt sein. Grob angepeilt sind 25 Bände, es können aber durchaus auch mehr werden.

Maids, Bögen und Taiko-Trommeln

Manga Comic Convention 2014: Maid CaféWie wir bereits beim ersten Rundgang festgestellt hatten, bot die Messe sogar ein eigenes Maid-Café an, wenn auch eine sehr abgespeckte Variante. Der persönliche Aspekt wurde durch ein Selbstbedienungs-Restaurant ersetzt, in welchem die Kassiererinnen Dienstmädchenkostüme trugen und der für’s Abräumen verantwortliche Kellner eine blaue Kurzhaarperücke. Bis auf die Verkleidung war die Sache also kein wirkliches Maid-Café, dafür war der Stand an sich aber optisch wirklich ansprechend gestaltet, nämlich ausnahmsweise mal nicht in einem (Alp-)Traum von Pink. Statt dessen beherrschten Rot, Weiß und Schwarz das Bild.

Eigentlich wollten wir den Vorentscheid des European Cosplay Gathering (ECG) anschauen, eines europaweit statt findenden Cosplaywettbewerbs, dessen Finale am 5. Juli auf der Japan Expo in Paris statt findet. Doch dafür war an der großen Bühne leider kein Sitz mehr frei und rundherum hatten sich bereits etliche Fans geschart, sodass man auch im Stehen keinen Blick mehr auf die Bühne erhaschen konnte. Überhaupt war der hier vorhandene Platz für die Besuchermassen eher bescheiden, zumindest bei den beliebteren Veranstaltungen. Immerhin sorgten drei große Leinwände dafür, dass man noch aus der Ferne das eine oder andere mit bekam. Statt dessen entschieden wir uns aber doch lieber für ein Stück Torte in besagtem Maidcafé. Ein Besuch, der ebenfalls nicht gerade günstig ausfiel. Zwei Stücke Torte und eine heiße Schokolade kosteten knapp neun Euro. Wer sich zu essen und trinken mitnahm (was durchaus erlaubt war), war auf der Messe also zumindest finanziell klar im Vorteil.

Manga-Comic-Convention 2014: KimonosDa sich die Leipziger Buchmesse im Gegensatz zur MCC langsam dem Ende des Tages näherte, ließen auch die Besucherströme nach. Endlich Gelegenheit wirklich in Ruhe zu stöbern ohne beim nächsten falschen Schritt gleich weiter geschubst zu werden. Übrigens bot die Messe nicht nur Stände der großen Verlage und die üblichen Händler. Es wurde auch ein großer Kreativ-Markt geboten, in welchem unter anderem Dojinshi und viele selbst produzierte Waren angeboten wurden. Zudem konnte der interessierte Besucher Kimonos und traditionelle japanische Kleidung aus echter Seide erstehen – entsprechendes Kleingeld voraus gesetzt.

Manga-Comic-Convention 2014: KyudoEinige Veranstaltungen wurden auch den ganzen Tag über angeboten. So unterhielt der Verein Kyudo in Sachsen e.V. einen eigenen Stand, an dem sich interessierte Besucher in der Kunst des japanischen Bogenschießens einweisen lassen konnten. Zudem wurden traditionelle Bogenzeremonien vorgeführt. Die letzte an diesem Tag konnten wir noch mit verfolgen. Leider bin ich nicht dazu gekommen, selbst einmal den Bogen zu spannen.

Ebenso nutzten wir den inzwischen abgeflauten Besucherandrang, um endlich auch mal einen Blick auf das per Crowdfunding finanzierte Sailor Moon Kabinett zu werfen. Etwas klein wirkte es neben den groß dimensionierten Ständen schon, aber dennoch konnte man einige interessante Stücke wie Original-Cells, Spiezeug, Figuren und Zeitschriften begutachten.

Manga-Comic-Convention 2014: Sailor Moon Figuren

Unser letzter Veranstaltungspunkt für diesen Tag sollte eine Taiko-Vorführung sein, doch zuvor konnte ich noch einen schnellen Blick auf alle Teilnehmer des ECG erhaschen.

MCC 2014: ECG Teilnehmer

Im Anschluss heizte Akaishi Daiko dem Publikum nicht nur mit traditionell japanischem Trommelspiel ein, sondern ließ die Zuschauer am Ende auch selbst zum Schlägel greifen. So gaben in der bunten Masse letzten Endes Naruto zusammen mit Peter Pan und vielen weiteren gemeinsam ein Konzert zum Besten.

MCC 2014: Taiko

Wie schon erwähnt wurde die Messe bereits zu Beginn der Taiko-Veranstaltung geschlossen. Die Manga-Comic-Convention sollte mit einigen Konzerten aber noch bis spät abends laufen. Aufgrund akuten Hungers und Übermüdung haben wir diesen Programmpunkt allerdings übersprungen.

Das Zimmer für die Nacht: Hotel Belmondo

Manga-Comic-Convention 2014: Doppelzimmer im BelmondoIn der Regel achten wir bei der Auswahl eines Hotels für eine Convention auf drei Dinge: Der Preis, die Entfernung zum Veranstaltungsort und die Flexibilität bei der Eincheckzeit. Das Hotel Belmondo bietet eine Vierundzwanzig-Stunden-Rezeption, sodass wir nicht wie schon so oft umständlich die Veranstaltung zum Einchecken verlassen mussten, was vor allem ausschlaggebend für diese Wahl war. Da wir uns hier vergleichsweise günstig eingebucht hatten und wussten, dass das Belmondo sowohl in der Nähe einer Autobahn als auch am Leipziger Flughafen liegt, befürchteten wir schon einiges bezüglich unserer dringend benötigten Bettruhe. Wie wir allerdings feststellten, hatte es uns dieses Mal in ein Vier-Sterne-Hotel mitten in einem Industriegebiet in Leipzig-Wiedemar verschlagen. Für Bus- und Bahnfahrer liegt es somit eher ungünstig, für Autofahrer wie uns war vor allem der kostenlose Parkplatz von Vorteil.

74 Euro bezahlten wir für ein Doppelzimmer inklusive Frühstück, was laut Aushang im Hotel selbst ein rechtes Schnäppchen ist, denn dort wurden 130 Euro veranschlagt. Das Zimmer war zwar etwas klein, dafür gepflegt und sauber. Und da man zudem noch ein eigenes Restaurant mit gutem Essen und fairen Preisen unterhielt, haben wir auch sehr schnell unseren ursprünglichen Plan, zum Essen noch einmal in Leipzigs Innenstadt zu fahren, verworfen.

Anders als befürchtet war die Nacht bis auf des immer noch heulenden Sturms sogar sehr ruhig. Lediglich die sehr harten Matratzen störten unseren Schlaf etwas. Wie die Sache mit der Geräuschkulisse allerdings unter der Woche aussieht, können wir nicht sagen. Immerhin liegt das Hotel mitten im Zentrum eines großen Kreisverkehrs in einem Industriegebiet.

Gut gestärkt mit einem sehr abwechslungsreichen Frühstücksbuffet konnten wir uns dann endlich ausgeschlafen in den nächsten Tag stürzen.

Sollten wir die Leipziger Buchmesse vielleicht noch einmal besuchen, werden wir uns wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder dort einchecken.

Und das war’s auch schon wieder für den Samstag. Freut euch schon mal auf den nächsten Bericht von der Leipziger Buchmesse 2014!

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