Eigentlich sollte der Bericht zum zweiten Tag der Hanami schon lange vor der Dokomi veröffentlicht werden. Eine akute Überstunderitis gepaart mit einem kreativen Anfall während der vorangegangenen Feiertage hat aber nun leider dafür gesorgt, dass sich die Berichte wie schon so oft bei mir stapeln. Bevor die Sache also überhand nimmt, schnell den freien Tag genutzt.
Das Hanami-Wochenende war zugegeben allgemein eher faul, daher gibt es auch dieses Mal wieder ein bisschen weniger zu lesen. Also Augen gewischt und ab dafür:
Der Sonntag präsentierte sich uns bedeutend freundlicher und wärmer als noch der Vortag. So mochte man auch gleich viel lieber an den Ständen des Außenbereichs stöbern und hier und da noch ein wenig zu feilschen.
Da unser Nachmittag je etwas versetzt mit einigen Veranstaltungen belegt sein sollte, nutzten wir die Gunst der Stunde, kurz vor Mittag nahezu ohne anzustehen ein Plätzchen im Maid Café des Maido no Kisetsu zu ergattern. Wegen der jährlichen Tradition und so – und weil uns die Getränke, wie schon im letzten Bericht erwähnt, so sehr gemundet haben. Zudem feierte das Café in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen, und hat sich daher für die Kunden ein kleines Gewinnspiel ausgedacht. Jeder Besucher bekam ein Los mit einer Ziffer. Wurde die eigene Nummer in der stündlichen Ziehung erwählt, konnte man eine Kleinigkeit gewinnen. Die Gewinner sollten im Maid Café ausgehängt werden (den Anschlag haben wir leider nicht gefunden), sowie in diversen Social Networks bekannt gegeben werden. Leider hat man das zumindest am Sonntag nicht wirklich durch ziehen können. Die einzige Ziffer, die an diesem Tag im Netz landete, wurde bereits vor unserem Besuch gezogen 🙁
Dafür hat man sich aber noch etwas Anderes für Stammkunden wie uns ausgedacht: Kundenkärtchen, yay! Mit jedem Besuch wird ein Feld von einer Maid verschönert. Hat man fünf Besuche angesammelt, rückt man vom Bronzestatus hoch auf die nächste Ebene. Allerdings entpuppte sich die Sache wohl als nicht so ganz fälschungssicher. Es sollen wohl schon die ersten darauf gekommen sein, dass man sich auch selbst ganz schnell ein kleines Bildchen in den Ausweis malen kann. Eigene Maido no Kisetsu Stempel wären auf Dauer sicher hilfreich.
Das Menü bestand dieses Mal aus Frozen „Strawberry Banana mit Joghurt“ Smoothie und dazu ein Stück Torte. Vor unseren üblichen Spielrunden haben wir die Maid dieses Mal ausnahmsweise verschont. Nicht zuletzt, weil wir an dem Tag noch andere Dinge vor hatten. Wie immer ist es auch dieses Mal reine Glückssache, welche Torte man bekommt, je nachdem zu welcher Uhrzeit man bestellt und wie schnell die jeweilige Maid unterwegs ist. In unserem Fall wandelte sich die ursprüngliche Schokoladentorte spontan in eine teils noch gefrorene Bananentorte um. Gut, nehmen wir auch, Hauptsache Torte.
Für den Nachmittag zog es mich in die Vorführung der X’n’Y Dance Crew. Für ihr Stück The Legend of Zelda – Wheel of Destiny hatte man schließlich keine Kosten und Mühen gescheut und sogar in Plakate investiert, die innerhalb des Gebäudes für einen Besuch warben. Gut, Werbemasche geglückt, nichts wie rein. Erzählt wurde schauspielerisch und tänzerisch, wie sich die Ereignisse zwischen den beiden Videospielen The Legend of Zelda – Skyward Sword und The Legend of Zelda – Ocarina of Time abgespielt haben könnten.
Das Land Hyrule steht vor ungeahnten Herausforderungen. Um diese zu meistern, machen sich drei Auserwählte mit ihren Begleitern auf den Weg der drei Tempel im Land der Kokiri, Zora und Gerudo, um die Amulette der drei Göttinen zu vereinen. Doch Dämonenlord Ghirahim und seine Schergen sind bereits erwacht und auf der Suche nach einem geeigneten Schwertmeister.
Ich gebe ja zu, dass mir die Handlungen der beiden Teile aus verschiedenen Gründen nicht mehr hundertprozentig im Gedächtnis hingen und wie viele andere auch so meine Schwierigkeiten habe, die einzelnen Handlungsstränge der Spiele zusammen zu bringen. Daher ist mir im Stück selbst sicher einiges entgangen. Das hat allerdings meine Freude über die zahlreichen Anspielungen und guten Ideen nicht getrübt, von den tollen Kostümen ganz zu schweigen. Der Besuch hat sich für mich jedenfalls gelohnt.
Bereits kurz nach der Vorstellung folgte ein Besuch des Vorentscheids der Deutschen Cosplay Meisterschaft auf der Hanami. Leider ein bisschen verspätet, aber immerhin. Dieses Mal, weil gerade Jahreszahl, widmete man sich wieder den Zweierteams. Einige kreative Ideen und professionelle Kostüme bekamen die Zuschauer geboten. Hier eine kleine Galerie der Auftritte:
Nach einer letzten Shoppingrunde ging es dann auch schon zurück in den Saal zur Siegerehrung und zur Abschlussveranstaltung. Nicht jedoch ohne noch die letzten Minuten der vorangegangenen Showveranstaltung mit zu bekommen. Wem <insert_name/> ebenfalls im Programmheft aufgefallen ist: Es handelt sich nicht um einen vergessenen Platzhalter, sondern tatsächlich um den Namen der heidelberger Showgruppe, welche passend zum gewählten Anime-Universum Pretty Cure einen kräftig bonbonfarbenen, genretypisch melodramatischen Auftritt hinlegte. Mit Pretty Cure All Stars – Der Dolch des Verderbens feierte man hier seine Premiere. Alle 69 (derzeitiger Stand) Precures hat man dann zwar doch nicht auf die Bühne geholt, macht aber nichts – ich kenne eh nur vier davon 😉
Es folgte die Siegerehrung der Deutschen Cosplaymeisterschaft: Die (vorerst) fünf glücklichen Gewinner-Teams dürfen am Finale auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ihr Können erneut unter Beweis stellen. Unsere persönlichen Favoriten waren ein mit Unterhosentrick überzeugender Mephisto Pheles aus Blue Exorcist sowie die Hipster-Versionen der beiden Helden Miguel und Tulio aus Der Weg nach El Dorado. Wegen eines Rechenfehlers, der erst später auffiel, wurden aus fünf Siegerteams allerdings noch nachträglich sechs. Der tolle Auftritt des weißen Kaninchens und Herzbuben aus Are You Alice? wurde somit ebenfalls geehrt.
So stellen sich die Siegerteams also wie folgt dar:
- Nadine B. und Daniel B. als Mephisto Pheles und Shiro Fujimoto
- Rebecca N. und Melina M. als Jaden Yuki und Jesse Anderson
- Myriam H. und Daniela N. als Miguel und Tulio
- Viktoria S. und Vanessa S. als Eliza Faust und Dr. Johann George Faust VIII
- Henrike L. und Laba B. als Weißes Kaninchen und Herzbube
- Jennifer Z. und Sandra S. als Sindbad und Ja’far
Und so neigte sich auch schon wieder ein nicht übermäßig spektakuläres aber doch sehr ordentliches Convention-Wochenende seinem Ende zu. Leider haben sehr viele, oft nur halbstündige Überschneidungen die Planung sehr schwierig gemacht. So konnte es vor kommen, dass man eine Veranstaltung besucht und dafür dann zwei bis drei weitere pro anderen Veranstaltungsort verpasst hat. Hier wären einheitliche Zeitblöcke mit gleichen Start- und Endzeitpunkten schöner gewesen. Sonst haben wir uns aber, wie auch schon in den letzten Jahren wieder gut amüsiert und werden sicher auch im nächsten Jahr wieder anzutreffen sein.