Japan-Tag Düsseldorf 2014 – Essen & Feuerwerk – Was will man mehr?

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Flaggen am Samurai LagerAuch in diesem Jahr hat es uns am 17. Mai wieder auf den Japan-Tag in Düsseldorf verschlagen. Bei strahlend schönem Wetter hat es nicht nur uns, sondern sage und schreibe 750.000 Besucher an Düsseldorfs Rheinuferpromenade gezogen. Kein Wunder, dass an ein Durchkommen kaum zu denken war und wir nicht einmal ansatzweise so viel geschafft haben, wie wir uns ursprünglich vorgenommen hatten. Trotzdem möchte ich natürlich wieder ein paar Erlebnisse und vor allem natürlich Fotos mit euch teilen. Wobei ich zugeben muss, dass dieser Bericht doch sehr zum Food-Blog ausgeartet ist.

Auch in diesem Jahr herrschte wieder Mützen- und Sonnencreme-Pflicht. Denn wer in Düsseldorf einmal bei solch einem schönen Sonnenwetter in der Menge stecken geblieben ist, weiß ganz genau, wie spät man angesichts des kühlen Lüftchens am Rhein mit bekommt, dass die Haut langsam aber sicher die Farbe von frisch gekochten Krustentieren annimmt.

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Stand von DunkelsuessViele verschiedene Stände mit unterschiedlichsten Angeboten waren wieder entlang der Rheinuferpromenade aufgebaut. Darunter Kleidung, wie Kimonoanprobe oder japanische Streetfashion, Kultur in Form von Ikebana-Kursen, Go-Spielen oder Taiko-Vorführungen, unterschiedlichste Kampfsportarten und selbstverständlich auch wieder etliche Gaumenfreuden.

Unsere Ankunftszeit war gegen Mittag und so war klar, dass wir uns möglichst bald auf einen der zwei Hauptgründe des alljährlichen Besuchs stürzten: Essen. Der zweite Grund ist das Feuerwerk, aber dazu später mehr. Das Angebot war wie immer reichlich und selbst für uns gab es immer noch Neues zu entdecken. Natürlich kam aber an erste Stelle mein All-Time-Favorit Manju. Interessanter Weise ist mir bisher nie aufgefallen, dass die japanischen Schriftzeichen zu der Speise eigentlich Nikuman (“Fleischkloß”) bedeuten, was auch die eigentlich korrekte Bezeichnung dafür ist.

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Nikuman, Karaage und Ramune

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Gebäck

Eine weitere Entdeckung für mich war Korokke, eine japanische Kartoffelkrokette. Sogar mit original Soße, die mich persönlich etwas an Curry-Ketchup erinnerte. Recht simpel, aber superlecker.

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Korokke

Da uns wegen unserer frühen Aufstehzeit die Müdigkeit noch immer im Griff hatte, hielten wir es für eine gute Idee, diese mit etwas Matcha zu vertreiben. Bereits in den letzten zwei Jahren hatten wir das Teehaus Shennong für uns entdeckt, das auch dieses Mal wieder ein Japantag-Spezial im Angebot hatte. Da wir an diesem Tag zu viert unterwegs waren, nutzten wir auch direkt die Gelegenheit, die komplette Karte rauf und runter zu bestellen, um alles einmal probiert zu haben. Als da wären: Matcha-Biskuitrolle, Matcha-Schokolade sowie Matcha-Latte – also ein absoluter Grüntee-Overkill.

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Matcha-LatteJapan-Tag Düsseldorf 2014: Matcha-Schokolade & Matcha-Biskuit

Gerade als Getränk schlägt er in seiner Wirkung insbesondere bei Menschen, die nicht so sehr an Koffein gewöhnt sind, besonders gut durch. Wach war ich jedenfalls noch Stunden nach dem Genuss.

In diesem Jahr ist es uns auch endlich mal gelungen, das Heerlager der Samurai-Gruppe Takeda e.V. Ausfindig zu machen und zu besuchen. Es liegt gar nicht mal so unglaublich weit ab vom Schuss, dennoch blieb einem hier bedeutend mehr Luft zum atmen, während man den Kyudo-Schützen bei ihrer Vorführung zuschauen konnte.

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Samurai-RüstungenDas Lager selbst bot dem interessierten Besucher nachgebaute Waffen, Banner, Samurai-Rüstungen sowie diverse andere Trachten, welche nicht nur ausgestellt, sondern auch an der Frau bzw. dem Mann getragen wurden. Zudem hatte man noch einen kleinen Blick in den Aufbau eines solchen Lagers, wenngleich die Dimensionen hier natürlich bedeutend kleiner waren. Wer Fragen hatte, konnte sich an die anwesenden Vereinsmitglieder wenden, welche diese geduldig beantworteten und auch die eine oder andere Anekdote zu erzählen hatten.

Japan-Tag Düsseldorf 2014: Menschenmassen am RheinuferNoch nicht genug Informationen zu Lebensmitteln? Nachdem wir den Karaoke-Wettbewerb auf der ADAC-Bühne mit unserer jungen Dame mit großer Stimme leider erfolglos unsicher gemacht hatten, hat es uns natürlich auch in diesem Jahr auch wieder in die Immermannstraße gezogen, wo etliche japanische Geschäfte angesiedelt sind. Der Weg dorthin war kein Leichter, denn inzwischen ist der Japantag dermaßen überlaufen, dass selbst in den Seitenstraßen oftmals kaum noch ein Durchkommen ist. Die Innenstadt war mindestens genau so mit Menschen vollgestopft, wie die Rheinuferpromenade selbst. Ich möchte mir eigentlich nicht ausmalen, was geschähe, sollte hier einmal eine kollektive Panik ausbrechen. Leider konnte ich im japanischen Viertel meine üblichen Matcha-Bonbons nicht finden – keine Angst, ich konnte mich erfolgreich mit Mocchi, süßen Reisklößchen, über diesen Misserfolg hinweg trösten. Dafür machten die anderen eine tolle Entdeckung: Selbst ich, die eigentlich kein großer Fan von Onigiri ist, musste zugeben, dass die Reisbällchen des uns bis dato noch unbekannten Geschäfts Waraku wirklich verdammt gut sind. Leckerer Reis, leckere Füllung und knuspriger Seetang. Kein Wunder, dass die Ladenauslage gegen Nachmittag bereits komplett ausgeräubert war. Übrigens hatte man auch direkt am Veranstaltungsort einen Stand unterhalten. Also unsere Empfehlung, falls ihr Onigiri mögt und in der Nähe unterwegs seid: Unbedingt mal dort vorbei schneien.

Den Höhepunkt bildete auch dieses Mal wieder das Feuerwerk, für welches die Stadt jedes Jahr aufs Neue Feuerwerksmeister extra aus Japan einfliegen lässt. Anders als sonst endete das Festprogramm allerdings diesmal nicht bereits Stunden vor der Veranstaltung, sondern wurde nahtlos bis zum Finale um 23:00 Uhr fortgeführt. So gab auf der großen Bühne die japanische Visual Key Band Crow x Class moderne Klänge auf klassischen Instrumenten zum Besten. Keine leichte Entscheidung also, ob man sich lieber einen guten Platz für das Feuerwerk suchen oder doch lieber bis zum Schluss an der Bühne zuhören möchte. Ich möchte allerdings wirklich niemanden raten, für den optimalen Blick über die Balustraden zu klettern oder sich an diesen vorbei zu mogeln, um sich direkt ans Wasser zu setzen. Die abends in großer Zahl vorbei flitzenden Schnellboote haben jedenfalls recht bald dafür gesorgt, dass solche Besucher nicht mehr ganz so trocken nach Hause kommen würden.

A propos nass: Hatten wir sonst meistens das Pech, dass pünktlich zum Feuerwerk leichter bis stärkerer Regen einsetzte, so war das Wetter uns dies mal durchgängig hold und die vorsichtshalber mitgebrachten Regenschirme blieben in den Taschen verstaut. Als Thema hatte man sich für diese Nacht die vier Jahreszeiten ausgesucht. Am Himmel leuchteten somit die Frühjahrsblüte, der Sommer am Strand, der Vollmond im Herbst sowie der Winterschnee. Natürlich durfte als krönender Abschluss der beeindruckende Goldregen wieder nicht fehlen. Für uns neben den sehr abwechslungsreichen kulinsarischen Spezialitäten der Hauptgrund, immer wieder die Reise nach Düsseldorf anzutreten. Für alle Daheimgebliebenen wurde das Spektakel übrigens im WDR live im Fernsehen übertragen.

Vor der Heimreise am Ende sollte man eventuell noch ein paar Minuten am Veranstaltungsort warten, insbesondere, wenn man mit dem Auto vor Ort ist. Naturgemäß, wenn sehr viele Menschen auf einmal nach Hause strömen, sind Straßen, Bürgersteige und öffentliche Verkehrsmittel hoffnungslos überfüllt. Wer hier nicht aufpasst, kommt schnell unter die Räder. Also lieber etwas Geduld walten lassen.

Für uns war es wieder ein gelungener, wenn auch sehr anstrengender Tag. Eine leichte Enttäuschung, dass man trotz verlängerten Programms aufgrund der Menschenmassen scheinbar jedes Jahr weniger zu sehen bekommt, schwingt aber dennoch mit. Insgesamt sind wir dieses Jahr doch recht dicht an unsere Grenzen geraten. Mal schauen, wie schnell das bis zum nächsten Jahr wieder vergessen ist 😉

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