Wer verdammt ist Lindsey Stirling?

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber als Lindsey Stirling als Ehrengast für die Connichi angekündigt wurde, war mein erster Gedanke: “Aha… schön.. Lindseywer!?” Nun bin ich nicht gerade bekannt für mein Interesse was musikalische oder filmische Prominenz angeht, aber zumindest die meisten Ehrengäste bei Conventions sagen mir in der Regel zumindest vom Hörensagen etwas und wenn ich auch nur das Werk ohne den dahinter stehenden Künstler kenne. Nun habe ich mich natürlich gefragt, was ich bei Lindsey wohl verpasst haben könnte, dass in meinem Kopf nicht einmal ein winzig kleiner Schalter bei dem Namen umgelegt wurde. Also habe ich mich mit ein wenig Recherche bemüht, Licht ins Dunkle meines Hirns zu bringen. Wem es bei der Ehrengast-Ankündigung genauso ging wie mir, erfährt nach dem Klick nun vielleicht auch etwas mehr:

Um es schon einmal kurz vorweg zu nehmen: Lindsey Stirling ist eine amerikanische Rock- und Hip-Hop-Violinistin, welche während ihres beeindruckenden Geigenspiels in der Regel auch noch diverse Tanzchoreographien auf’s Parkett legt. Der Auftritt auf der Connichi wird ihr erster Deutschlandauftritt überhaupt sein.

Vielen ist sie wohl schon durch das eine oder andere ihrer zahlreichen Videos auf YouTube bekannt. Hier habe ich euch als Beispiel mal ihr recht bekanntes Zelda-Medley verlinkt, in welchem sie als Held Link aus der Videospielreihe The Legend of Zelda auftritt.

Beeindruckend, nicht wahr?

Größere Bekanntheit erhielt Lindsey 2010 nach ihrer Teilnahme an der fünften Auflage von “America’s Got Talent”, der amerikanischen Show, von der unter anderem unser deutsches “Das Supertalent” abgekupfert wurde. Hier kämpfte sie sich bis zum Finale als “Hip-Hop-Violinist” durch, was ihren YouTube Videos zusätzliche Bekanntheit verschaffte. Ihre bisherige Diskographie besteht aus einigen Singles und einem Mini-Album, von denen man ein paar der Stücke sogar kostenlos herunterladen kann. In der Regel komponiert sie ihre Lieder selbst:

  • Lindsey Stomp (2010)
    • Transcendence
    • Song of the Caged Bird
    • Spontaneous Me
  • Electric Daisy Violin (2011)
  • Shadows (2011)
  • Zelda Medley (2011)
  • Silent Night (2011)
  • Celtic Carol (2011)
  • Lord of the Rings Medley (2012)
  • Crystallize (2012)

Derzeit studiert sie Therapeutische Rehabilitation. Damit möchte sie wohl ihren Wunsch, eine positive, selbstbewusste Vorbildrolle für junge Frauen einzunehmen, auch im beruflichen Werdegang unterstreichen. Tatsächlich wirkt sie in einigen Videos mit ihren toupierten Haaren und der wilden Kleidung oftmals auf mich – und das ist positiv zu verstehen – wie eine moderne Version von Pippi Langstrumpf. Mehr über die Künstlerin erfahrt ihr auch auf ihrer Webseite und in ihrem Blog (Englisch).

Nun fragt sich der geneigte Convention-Besucher vielleicht, was diese Frau außer dem Zelda-Medley mit Anime, Manga, Videospielen oder sonstiger Japan-Kultur zu tun haben könnte. Die Antwort ist recht einfach: Nichts. Null Komma Null gar nichts. Das mag vielleicht etwas ungewöhnlich wirken. Da jedoch in Zukunft noch eine Online-Abstimmung laufen wird, welche Lieder Lindsey für ihren Connichi-Auftritt einstudieren wird, bleibt abzuwarten, ob nicht vielleicht das eine oder andere bekanntere Stück aus Japan dabei sein könnte.

Was auch immer da kommen mag: Nach meiner Recherche sind mir die junge Frau (eigentlich ist sie ja mein Jahrgang, hehe) und ihre Arbeit jedenfalls recht sympathisch. Und da ich generell für moderne Klänge mit klassischen Instrumenten zu haben bin, ist ihr Auftritt zumindest ein nicht enttäuschender Blick über den Tellerrand – hoffe ich doch zumindest. Persönlich bin ich allerdings trotzdem der Meinung, dass bei einer solchen Convention besser wirklich themenbezogene Prominenz als Ehrengast vor Ort sein sollte. So wirkt die Sache doch sehr nach gesucht und nichts gefunden, was in meinen Augen weder der Veranstaltung noch dem Künstler wirklich zugute kommt. Aber man wird noch sehen, was letzten Endes draus gemacht wird – vielleicht gibt es ja doch noch die eine oder andere Überraschung…

4 Kommentare

  1. Pingback: Connichi 2012: Lindsey Stirling abgesagt | AnimeDX.de Blog

  2. Daniel | Permalink

    Wo kann man denn wie du schreibst “von denen man ein paar der Stücke sogar kostenlos herunterladen kann” ?

    • Matsurika | Permalink

      Hallo Daniel,

      Lindsey hatte ein paar Stücke in ihrem Blog veröffentlicht.
      Leider sehe ich gerade, dass die Webseite im Moment nicht am Netz ist. Da heißt es wohl leider erstmal geduldig sein.
      Übrigens wurde ihr Album kürzlich in Deutschland veröffentlicht.

      Grüße!
      Matsurika

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