Matsu’s Fette Beute (KW 6 / 2012)

In letzter Zeit geht es Schlag auf Schlag. Viele echt gute Serien laufen bei mir auf und entsprechend habe ich gut zu lesen. In dieser Woche standen die Februar-Releases von EMA und Tokyopop an. Und wie schon angekündigt auch das von mir heiß ersehnte Golden Tales von Tsukiji Nao (siehe Bild links). Also nichts wie ran an den Speck:

Golden Tales
Golden Tales ist ein One-Shot von Adekan-Zeichnerin Tsukiji Nao, der für mich allein deshalb schon ein Pflichtkauf war, weil ich wirklich große Bewunderin ihrer wunderschönen Zeichnungen bin. Eigentlich bin ich bei Kurzgeschichtensammlungen immer ein wenig misstrauisch, da es sich nach meiner Erfahrung oft um frühe Werke der Autoren handelt, in denen die Erzählweise oder der Zeichenstil noch nicht ganz ausgereift sind oder die gezeichnet wurden, um schnell irgendwelche Magazin-Lücken zu füllen. Hier allerdings wurde ich positiv überrascht. Die Sammlung enthält insgesamt drei Kurzgeschichten: Der goldene Ritter erzählt in zwei Teilen die amüsante Geschichte des ehemaligen Ritters Shiro, welcher wegen regelmäßigen Ungehorsams aus seinem Orden verbannt wurde und sich nun als Wachtmeister eines kleinen Dorfes mit Hingabe um die Belange dortigen Bewohner kümmert.
Prinzessin Glockenhüterin besteht ebenfalls aus zwei Teilen. Sie handelt von einer jungen Frau, die als Glockenhüterin ihr Dorf vor anrückenden Gefahren warnen muss. Insbesondere fürchtet man sich dort vor den Barbaren, welche das Dorf noch bis vor siebzig Jahren regelmäßig heimsuchten. Als sie und ihre Freunde jedoch eines Tages auf den Prinzen der letzten zwanzig Barbaren treffen, müssen sie feststellen, dass die Geschichtsschreibung offenbar ihren ganz eigenen Regeln folgt.
Jungfrau unter Gemischtwaren ist die kürzeste der drei Geschichten. Sie beschäftigt sich mit der Unberechenbarkeit und Sprunghaftigkeit mancher Frauenherzen.
Die Geschichten in Golden Tales sind durch die Bank weg fröhlicher und offener als in Adekan, was sie jedoch nicht weniger interessant macht. Nicht fehlen dürfen natürlich die verspielten und detailverliebten Charaktere und Hintergründe, die selbst einem Studio-Ghibli-Film noch Konkurrenz machen dürften. Und natürlich die Darstellung der männlichen Protagonisten in den typischen Pin-Up Posen. Zudem gibt es zu jeder der drei Geschichten recht ausführliche Kommentare der Autorin. Mir hat die Sammlung jedenfalls gefallen.
ISBN 978-3770476381
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Mirai Nikki, Band 3
Langsam aber sicher nimmt die Geschichte um Yukiteru und die Zukunftstagebücher von Sakae Esuno richtig an Fahrt auf. Im letzten Band hatte Yukiteru von einem Teil des schrecklichen Geheimnisses seiner Stalkerin Yuno erfahren und damit die Zukunft aller Tagebuchträger verändert. In diesem Band muss er sich damit arrangieren, dass er und sie unweigerlich aneinander gebunden sind, wenn sie überleben wollen und er daher ihre fragwürdigen Aktionen irgendwie zu dulden hat. Zeitgleich wird Yuno dem Leser immer unheimlicher und suspekter, während sie sich immer tiefer in die Aussage ihres Tagebuchs verrennt, dass sie und Yukiteru ein Paar werden. Für dieses Ziel scheint sie sogar über Leichen zu gehen. Mir jagt dieses Mädchen inzwischen eine richtige Gänsehaut über den Rücken. War ich am Anfang doch eher skeptisch gegenüber der Entwicklung der Geschichte, so gibt es von mir jetzt eine klare Leseempfehlung für alle Freunde gepflegter Überlebenskampf-Thriller, sofern diese sich nicht allzu sehr an den großteils sehr kindlich gehaltenen Charakteren stören.
Bei der Rasanz mit der sich die Protagonisten gegenseitig niedermachen, finde ich es schon interessant, dass in Japan immerhin 12 Bände der Hauptserie sowie 2 Bände mit Nebengeschichten erschienen sind. Es wird also hoffentlich noch eine ganze Weile frischen Lesestoff geben.
ISBN 978-3770475568
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Pretty Guardian Sailor Moon, Band 5
Naoko Takeuchis Manga Sailor Moon in der von den Fans lange Zeit vergeblich gewünschten Neuauflage. So beim Wiederlesen fällt einem doch auf: Eigentlich ist diese Reihe ja wirklich furchtbar, furchtbar kitschig. Und gerade dieser Band ist in der Beziehung bisher der übelste. Man wartet und wartet, dass endlich mal jemand den geschwollenen Redefluss unterbricht, aber es kommt (bis auf eine Ausnahme) einfach nicht dazu. Aber damals im Teenager-Alter habe ich diese Serie so wie sie war heiß und innig geliebt. Neulich habe ich mir ein paar Episoden der ersten Anime-Staffel noch einmal angeschaut – das darf man sich heutzutage gar nicht mehr antun. Kein Wunder, dass man dafür damals den einen oder anderen schiefen Blick kassiert hat 😉 Heute bevorzuge ich eher andere Geschichten, falle aber auch immer wieder in die gute alte Magical-Girl-Kiste zurück, aus der ich und viele andere Anime- und Manga-Fans älterer Semester ursprünglich gekrochen sind.
In diesem Band findet die Geschichte rund um Black Moon ihren Abschluss und endlich hat auch Black Lady ihren Auftritt. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass sie hier sehr viel mehr Raum einnimmt als in der Anime-Serie. Bin mir aber nicht ganz so sicher. Mir kommen ihr Charakter und ihre Handlungen hier jedenfalls sehr viel plastischer vor, als ich es in Erinnerung habe.
ISBN 978-3770476527
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Rosario + Vampire Season II, Band 8
Jaaa, endlich! Nach zwei Seasons und insgesamt 18 Bänden von Akihisa Ikedas Yokai-Harem-Geschichte endlich mal DIE entscheidenden Kapitel zu Mokas Vergangenheit und das auch noch ziemlich spannend verpackt. Ich freu’ mich wie doof über diesen schönen Band, den ich wirklich verschlungen habe. Das insbesondere weil die Serie zwischendurch und gerade am Übergang von Season I zu Season II doch recht deutliche Hänger hatte. Jetzt aber bietet sich richtig frisches Konfliktpotential für die nächsten Kapitel, klasse 🙂 Aber lasst mich von vorne anfangen, schließlich habe ich euch von Rosario + Vampire noch gar nichts erzählt. Also ab dafür:
Tsukune hat kein Glück mit der Wahl seiner neuen Schule. Weil er bei sämtlichen Prüfungen durchgerasselt ist, nimmt er das Nächstbeste, was er finden kann und geht an die mysteriöse Yokai High. Gleich am ersten Schultag trifft er auf die süße Mitschülerin Moka, die sich jedoch fast augenblicklich als Vampirin entpuppt und keine Zeit verliert, ihm an den Hals zu gehen. Schnell muss Tsukune feststellen, dass die Yokai High in Wahrheit eine Schule für Yokai, dämonische Wesen aller Art, ist und dass auf Menschen hier die Todesstrafe wartet. Allein die Tatsache, dass die gruseligen Schüler sich zu Übungszwecken als Menschen auszugeben haben, rettet ihn vor dem sicheren Tod. Das und Moka, die eine gespaltene Persönlichkeit besitzt und sich sobald der Rosenkranz um ihren Hals entfernt wird in einen nahezu unbesiegbaren Vampir verwandelt. Doch bei der einen weiblichen Verehrerin bleibt es nicht lange. Bald schon scharen sich weitere Dämonen um ihn, die seine wahre Identität decken: Kurumu, eine vollbusige Succubus, seine Stalkerin Mizore, eine nicht aus der Ruhe zu bringende Schneefrau, Ginei, ein Werwolf und einzig männlicher Beistand für Tsukune sowie Yukari und Ruby, zwei Hexen. Gemeinsam haben sie (neben dem Verlegen der örtlichen Schülerzeitung) so manch eine Schlacht gegen ihre Mitschüler und andere finstere Gesellen zu schlagen.
Interessant hierbei sind neben den Action-Szenen und den hübschen Frauen vor allem auch die vielen verschiedenen Sagengestalten aus unterschiedlichsten Kulturen, die allesamt bei ihrem Auftauchen auch jeweils kurz erklärt werden. Von Medusa über Sirenen bis hin zu Kraken, Trollen und Fuchsgeistern ist reichlich dämonische Prominenz vertreten. Gleichzeitig hat Rosario + Vampire nichts mit den derzeit massenhaft auf den Markt geworfenen Schmalz-Vampir-Geschichten zu tun. Und auch in das übliche Harem-Schema á la Love Hina lässt sich der Manga durch den hohen Action-Anteil nur schwer pressen.
Wer Rosario + Vampire bisher noch nicht kannte oder angefangen hat und bei dem ich jetzt eventuell doch das Interesse geweckt habe, dem sei gesagt, dass die erste Season im Moment vollständig vergriffen ist. Das ist aber kein Grund gierigen Auktionshaus-Händlern überteuerte Preise für zerfledderte Ware zu zahlen. Denn bereits Mitte März erscheint im April-Programm von Tokyopop auch ein Starter-Kit [Amazon], welches die ersten fünf Bände der ersten Season gebündelt in einem Sammelschuber enthält. Und das sogar zu einem günstigeren Preis als man für die Einzelbände gezahlt hätte.
ISBN 978-3842002654
[Amazon]

Tokyo ESP, Band 1
Tokyo ESP von Ga-Rei Zeichner Hajime Segawa ist von meiner Seite her ein typischer Cover-Kauf. Ich hatte zwar schon auf der Tokyopop Webseite den einen odere anderen Story-Bruchteil aufgeschnappt, aber der wirkliche Kaufentschluss kam erst im Laden. Das Gleiche gilt übrigens auch für die liebe Hoshi. Da hat das Marketing doch offensichtlich wieder bestens funktioniert. Wie man auf dem Foto vielleicht erkennen kann, handelt es sich bei Tokyo ESP um einen der dicken 2-in-1 Bände, die Tokyopop in letzter Zeit verstärkt vertreibt. Dadurch werden diese natürlich auch doppelt so teuer (hier: 14,00 EUR). Zu Taschengeld-Zeiten hätte mich so etwas noch furchtbar geärgert und mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Kauf abgehalten. Jetzt finde ich das aber eigentlich ganz prima. So bleibt einfach alles etwas kompakter als mit den Einzelbänden.
Als Rinka eines Morgens einfach durch den Fußboden hindurch und halb entkleidet auf den Esstisch ihres Nachbarn stürzt, glaubt das Mädchen noch, dass irgendetwas Seltsames in ihrer Wohnung vor sich geht. Doch tatsächlich ist sie es, die mit einem Mal durch alles Mögliche hindurchgehen kann. Eine erste Antwort auf dieses Mysterium bietet Kyotaro, ein Mitschüler, welcher sie angeblich in der letzten Nacht nach Hause gebracht hat. Denn wie sie sich durch ihn wieder erinnern kann, hat Rinka in dieser Nacht einen fliegenden (!) Pinguin verfolgt und ist dabei in einen mysteriösen Schwarm leuchtender Fische geraten, die nur bestimmte Menschen sehen können. Dringt einer dieser Fische in ein Lebewesen ein, so erweckt er in diesem sogenannte ESP Kräfte. So erlangte auch Kyotaro die Fähigkeit zur Teleportation und Rinkas Vater kurz darauf zur Telekinese. Leider machen die leuchtenden Fische keinerlei Unterschied zwischen unbescholtenen Bürgern, Verbrechern oder einfach nur Nilpferden aus dem Zoo. Und da Kyotaro offensichtlich eine Leidenschaft für Superhelden besitzt, fühlt er sich berufen, das so langsam entstehende Chaos als “Crow Head” einzudämmen – und zieht Rinka ein um’s andere Mal mit in seine Angelegenheiten hinein.
Tokyo ESP liest sich bereits von Anfang an amüsant und actionreich. Die typische Anlaufphase in den ersten Bänden scheint die Reihe offensichtlich nicht zu benötigen. Auch die Zeichnungen und abwechslungsreichen Perspektiven gefallen mir auf Anhieb. Leider ist man in Japan bisher erst bis Band 3 gekommen, was bedeutet, dass der nächste 2-in-1 Band noch ein wenig auf sich warten lassen muss (angekündigt für August), bis Band 4 erscheint. Ich werde die Serie aber auf jeden Fall weiter verfolgen und vielleicht auch noch irgendwann einen Blick in die Serie Ga-Rei des gleichen Zeichners werfen.
ISBN 978-3842002890
[Amazon]

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